Die unendliche Geschichte vom vertagten Naturfriedhof in Ebern

Die Idee klingt einfach und modern: Ein Friedhof inmitten der Natur, unter Bäumen statt Grabsteinen, schlicht und naturnah, ohne Pflegeaufwand, aber mit Würde. Doch in Ebern hat sich diese scheinbar unstrittige Vorstellung zu einem Paradebeispiel für kommunalpolitische Trägheit, interne Reibereien und eine Debatte mit erstaunlich langem Atem entwickelt. Seit 2014 wird um das Projekt eines Naturfriedhofs gerungen – und noch immer ist kein Ende abzusehen. Elf Jahre Diskussion – und kein Friedhof in Sicht Was mit einer Initiative des SPD-Stadtrats Werner Riegel im Jahr 2014 begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Der Stadtrat aus Albersdorf brachte damals die Idee eines Naturfriedhofs nahe dem idyllischen Käppele ins Spiel. Die Motivation: ein Begräbnisort, der dem Wunsch vieler Menschen nach einem schlichten, naturverbundenen Abschied gerecht wird. Doch der Boden am Käppele war lehmig – und damit für Urnenbestattungen ungeeignet. Die Diskussion ...

Historisches Museum Bamberg setzt auf neue App – Doch wer nutzt sie wirklich?

Bamberg - Alte Hofhaltung, Platz
Bild (Ausschnitt, verändert): „Bamberg - Alte Hofhaltung, Platz“, Mattes, Lizenz: gemeinfrei, eingebettet via Wikimedia Commons


Seit August 2024 bietet das „Historische Museum Bamberg“ seinen Besuchern eine neue digitale Erfahrung an: Eine eigene App, die den Museumsbesuch interaktiver und informativer gestalten soll. Die App ermöglicht den Nutzern, Audiotouren durch das Museum zu machen, tiefer in bestimmte Ausstellungsthemen einzutauchen und stets aktuelle Veranstaltungshinweise und Besucherinformationen griffbereit zu haben. Doch stellt sich in der heutigen, von digitalen Anwendungen überfluteten Welt die Frage: Ist eine weitere App wirklich notwendig?

In den letzten Jahren hat die Zahl der verfügbaren Apps stark zugenommen. Ob es sich um eine „Bürger-App“ wie in Rentweinsdorf handelt oder um spezielle Anwendungen für Museen, wie sie nun auch das Historische Museum Bamberg anbietet – das digitale Angebot wächst stetig. Gemeinden wie Rentweinsdorf, wo die Bürger-App fast ausschließlich dem Bürgermeister zur Kommunikation dient, zeigen, dass nicht jede App den erhofften Mehrwert für die Nutzer bietet. Auch in Ebern wurde über die Einführung einer eigenen Stadt-App diskutiert, diese Idee jedoch schließlich verworfen. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein: die Kosten, der Nutzen oder schlichtweg das Desinteresse der potenziellen Nutzer.

Das Historische Museum Bamberg hat sich dennoch für den Weg der Digitalisierung entschieden. Die App ist kostenlos im Google Play Store und im App Store verfügbar und bietet eine Vielzahl von Funktionen, die den Museumsbesuch bereichern sollen. Sie richtet sich an Besucher aller Altersgruppen und plant, in naher Zukunft sogar Quiz und Rallyes speziell für jüngere Nutzer zu integrieren. Doch auch wenn die App mit zahlreichen Features überzeugt, bleibt die Frage nach der allgemeinen Relevanz solcher Anwendungen im Raum.

Der Alltag vieler Smartphone-Besitzer zeigt ein klares Bild: Überfüllte Startbildschirme, eine Vielzahl installierter Apps, von denen die meisten kaum genutzt werden. Untersuchungen haben ergeben, dass im Durchschnitt nur etwa 30 Prozent der installierten Anwendungen regelmäßig verwendet werden. Der Rest nimmt nicht nur wertvollen Speicherplatz in Anspruch, sondern kann auch die Leistung des Geräts beeinträchtigen. Jedes zusätzliche Programm bedeutet mehr Hintergrundaktivität, mehr Benachrichtigungen und potenziell eine stärkere Belastung für den Akku.

Für viele Nutzer ist es nicht einmal ersichtlich, auf welche Daten oder Funktionen ihre installierten Apps im Hintergrund zugreifen. Besonders bei Android-Geräten wird bei der Installation oft pauschal allen Berechtigungen zugestimmt, ohne dass der Nutzer detailliert weiß, worauf er sich einlässt. Angesichts dieser Fakten erscheint die Frage nach dem Nutzen einer weiteren App, wie sie nun das Historische Museum Bamberg anbietet, berechtigt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass unnötige Anwendungen auf lange Sicht dem Smartphone schaden können und möglicherweise auch eine Gefahr für die Privatsphäre darstellen.

Doch warum setzen Institutionen wie das Historische Museum Bamberg weiterhin auf eigene Apps, wenn die Nutzung solcher Anwendungen in der Praxis oft zu wünschen übrig lässt? Die Antwort liegt nicht nur in der Hoffnung auf ein modernes und ansprechendes digitales Angebot, sondern auch in der Konkurrenzsituation der Museen und Gemeinden untereinander. In den letzten Jahren sind Apps zu einem digitalen Aushängeschild geworden – ein Zeichen dafür, dass eine Institution mit der Zeit geht und ihren Besuchern eine besondere Erfahrung bieten möchte.

Allerdings zeigt ein Blick ins Web, dass das Angebot an Museums-Apps nahezu unüberschaubar geworden ist. Die Liste an verfügbaren Anwendungen ist lang, und viele von ihnen kämpfen mit niedrigen Download-Zahlen. Diese stehen oft in keinem Verhältnis zu den Kosten, die die Entwicklung einer solchen App verursacht hat. Je nach Umfang und Funktionalität kann die Programmierung einer App schnell vier- bis fünfstellige Summen verschlingen – eine Investition, die sich bei geringem Nutzerinteresse nur schwer rechtfertigen lässt.

Gleichzeitig stellt sich die Frage nach der Langlebigkeit solcher digitalen Projekte. Eine App mag zum Zeitpunkt ihrer Einführung viele Nutzer anziehen, doch das Interesse ebbt häufig ebenso schnell wieder ab. Nutzer haben heute die Möglichkeit, Informationen auch direkt über das reguläre Internet zu beziehen, ohne zusätzliche Anwendungen installieren zu müssen. Dies wirft die Frage auf, wie zeitgemäß das Konzept einer App im Jahr 2024 noch ist.

Während das Historische Museum Bamberg mit seiner neuen App den Weg der Digitalisierung weitergeht, bleibt abzuwarten, ob die Nutzer diese Möglichkeit annehmen werden. Die Konkurrenz ist groß, die Nutzung von Apps nicht immer effizient, und die Frage nach dem wirklichen Mehrwert bleibt bestehen. Es wird sich zeigen, ob die neue App ein voller Erfolg wird oder ob sie eines Tages als weiteres Beispiel in der langen Liste der wenig genutzten Anwendungen endet. Die Zukunft der digitalen Angebote im Museumsbereich wird jedenfalls spannend zu beobachten sein.

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