Die unendliche Geschichte vom vertagten Naturfriedhof in Ebern

Die Idee klingt einfach und modern: Ein Friedhof inmitten der Natur, unter Bäumen statt Grabsteinen, schlicht und naturnah, ohne Pflegeaufwand, aber mit Würde. Doch in Ebern hat sich diese scheinbar unstrittige Vorstellung zu einem Paradebeispiel für kommunalpolitische Trägheit, interne Reibereien und eine Debatte mit erstaunlich langem Atem entwickelt. Seit 2014 wird um das Projekt eines Naturfriedhofs gerungen – und noch immer ist kein Ende abzusehen. Elf Jahre Diskussion – und kein Friedhof in Sicht Was mit einer Initiative des SPD-Stadtrats Werner Riegel im Jahr 2014 begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Der Stadtrat aus Albersdorf brachte damals die Idee eines Naturfriedhofs nahe dem idyllischen Käppele ins Spiel. Die Motivation: ein Begräbnisort, der dem Wunsch vieler Menschen nach einem schlichten, naturverbundenen Abschied gerecht wird. Doch der Boden am Käppele war lehmig – und damit für Urnenbestattungen ungeeignet. Die Diskussion ...

Kein Boom in den Haßbergen: Tourismus lahmt trotz positiver Schlagzeilen


Das Bayerische Landesamt für Statistik hat die Gästezahlen [➚] für das Jahr 2024 veröffentlicht. Diese Daten, die den Fremdenverkehr in Bayern von Januar bis Mai umfassen, geben einen detaillierten Einblick in die Entwicklung des Tourismus in verschiedenen Regionen. Besonders auffällig sind dabei die Zahlen für die Tourismusregion Haßberge, die sich als weniger dynamisch erweisen, als einige Berichte vermuten lassen.

Die Tourismusregion Haßberge, die insgesamt 35 Gemeinden umfasst, konnte im Berichtszeitraum 107.984 Übernachtungen verzeichnen. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von gerade einmal 0,8 Prozent. Trotz dieses minimalen Anstiegs wurde in der „Neuen Presse“ [➚] am 13.8.24 von einem angeblichen Tourismusboom gesprochen. Ein Blick auf die Daten relativiert diese Einschätzung jedoch schnell.

Mit einer Bettenauslastung von lediglich 24,7 Prozent und einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,8 Tagen stellt sich die Frage, wie solide der vermeintliche Aufwärtstrend tatsächlich ist. Hoteliers in der Region wären gut beraten, die Situation realistisch zu betrachten und sich nicht von überzogenen Schlagzeilen in die Irre führen zu lassen. Die eher nüchternen Zahlen geben wenig Anlass, von einem Boom zu sprechen, wie es die „Neue Presse“ suggerierte. Radio Primaton [➚] bezeichnete die Tourismusregion Haßberge süffisant als „echten Geheimtipp in Franken“. Doch trotz der schönen Landschaft und gelegentlichen kulturellen Events bleibt der Tourismus in den Haßbergen ein Nischensegment.

Im Vergleich dazu präsentiert sich die Tourismusregion Rhön deutlich erfolgreicher. Diese Region, ebenfalls in Franken gelegen, verzeichnete im gleichen Zeitraum beeindruckende 1.107.488 Übernachtungen. Das entspricht einem Zuwachs von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist hier die deutlich höhere Bettenauslastung von 50,5 Prozent sowie die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 4,8 Tagen, was weit über den Werten der Haßberge liegt.

Auch andere Tourismusregionen in Franken schneiden im Vergleich besser ab. Die Tourismusregion „Coburg – Rennsteig“ konnte ein Übernachtungsplus von 9,6 Prozent verzeichnen und erreichte eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 3 Tagen. Besonders herausragend ist das „Fränkische Seenland“, das mit einem Anstieg von 18,1 Prozent bei den Gästeübernachtungen das größte Plus unter den 15 fränkischen Tourismusregionen verzeichnete.

Doch nicht alle Regionen in Franken erleben eine positive Entwicklung. Die „Fränkische Schweiz“, eine weitere beliebte Tourismusregion, musste im gleichen Zeitraum einen Rückgang bei den Übernachtungen um 3,4 Prozent hinnehmen. Damit verzeichnete sie den größten Rückgang aller fränkischen Tourismusregionen, was zeigt, dass auch hier noch Nachholbedarf besteht.

Die Situation in der Tourismusregion Haßberge ist ein klares Indiz dafür, dass der Erfolg im Tourismus nicht selbstverständlich ist. Trotz der Bemühungen und der Schönheit der Region bleibt die Herausforderung bestehen, mehr Gäste anzuziehen und die Aufenthaltsdauer zu verlängern. Die Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zeichnen ein differenziertes Bild der Tourismusentwicklung in Franken und lassen erkennen, dass die Haßberge, trotz aller Bemühungen, noch weit davon entfernt sind, eine boomende Tourismusregion zu sein.

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