Mit dem Fahrplanwechsel am 14.12.25 treten auf mehreren Bahnstrecken in Nordbayern spürbare Veränderungen in Kraft. So gibt es auch Anpassungen auf der Linie Bamberg – Ebern. Die verschiedenen Bahngesellschaften und deren Aufgabenträger reagieren damit auf veränderte Rahmenbedingungen im Fernverkehr sowie auf den Wunsch nach stabileren Anschlüssen an wichtigen Knotenbahnhöfen.
Auf der Regionalbahnlinie RB 26, die zwischen Bamberg und Ebern verkehrt und in Teilen weiter nach Forchheim geführt wird, werden einzelne Fahrten zeitlich neu zugeschnitten. Besonders fällt dabei eine Ausweitung des Angebots an Wochenenden auf. Der bislang nur samstags verkehrende erste Zug am Morgen soll künftig auch an Sonn- und Feiertagen fahren. Damit werde, so die Planer, ein früherer Start in den Tag auch an arbeitsfreien Tagen ermöglicht. Die Verbindung startet demnach in Ebern um 6:47 Uhr und erreicht Bamberg um 7:19 Uhr. Die Rückfahrt verlässt Bamberg um 7:25 Uhr und endet um 7:56 Uhr wieder in Ebern.
Darüber hinaus werden die spätabendlichen Fahrten der RB 26 geringfügig angepasst. Die Änderungen bewegen sich laut Bahn im Minutenbereich, sollen jedoch eine spürbare Wirkung entfalten. Ziel sei es, die Anschlüsse in Bamberg aus Richtung Nürnberg zuverlässiger zu gestalten. Gerade in den Abendstunden hatten Reisende in der Vergangenheit mit knappen Übergangszeiten zu kämpfen, wenn Fern- und Regionalzüge verspätet eintrafen. Durch die neuen Abfahrtszeiten sollen Umstiege entspannter möglich werden.
Einschnitte gibt es dagegen bei einzelnen Frühverbindungen. Die bisherige Fahrt von Ebern um 5:46 Uhr mit direkter Weiterfahrt nach Forchheim entfällt künftig ab Bamberg. Fahrgäste mit Ziel Forchheim müssen in Bamberg umsteigen. Als Ersatz ist vorgesehen, dass der Regionalexpress RE 54 Bamberg um 6:17 Uhr verlässt und Forchheim um 6:42 Uhr erreicht. Dieser Zug hält an allen Unterwegsstationen und soll damit die weggefallene Direktverbindung auffangen. Auch in der Gegenrichtung kommt es zu Änderungen: Die Fahrt der RB 26 von Forchheim um 6:43 Uhr nach Ebern entfällt bis Bamberg. Stattdessen übernimmt der RE 54, der ab Forchheim um 6:51 Uhr in Richtung Bamberg und weiter nach Frankfurt am Main fährt.
Die Anpassungen auf der Nebenstrecke sind Teil eines größeren Umbaus im Bahnangebot der Region. Hintergrund ist die Neukonzeption des Fernverkehrsangebots auf der Achse München – Nürnberg – Berlin. Die Deutsche Bahn plant dort eine veränderte Taktung der ICE-Züge. Zwischen Nürnberg und Bamberg sollen die Fernzüge künftig zu anderen Zeiten verkehren als bisher. Da diese Strecke sowohl vom Fernverkehr als auch von der S-Bahn Nürnberg intensiv genutzt wird, ergeben sich zwangsläufig Wechselwirkungen.
Um Konflikte zwischen schnellen Fernzügen und haltenden S-Bahnen zu vermeiden, sieht das neue Fahrplankonzept Anpassungen im S-Bahn-Netz vor. Konkret werden die Linienäste der S 1, S 2 und S 3 neu miteinander verknüpft. Damit kehrt die S-Bahn Nürnberg auf Linienführungen zurück, die bereits vor dem Jahr 2024 gegolten hatten. Die Verantwortlichen versprechen sich davon mehr Übersichtlichkeit für die Fahrgäste und eine stabilere Betriebsabwicklung.
Künftig soll die S 1 wieder durchgehend von Bamberg bis nach Hartmannshof verkehren. Die Linie verbindet damit erneut Oberfranken mit der östlichen Metropolregion Nürnberg und stellt eine durchgehende Achse über den Hauptbahnhof Nürnberg hinaus her. Die S 2 fährt nach dem neuen Konzept wieder von Roth nach Altdorf. Diese Linie bedient damit weiterhin den Süden und Südosten der Region und bleibt eine wichtige Verbindung für Pendler aus dem Landkreis Roth und dem Raum Altdorf. Die S 3 schließlich verkehrt zwischen Nürnberg und Neumarkt in der Oberpfalz. Zwischen Nürnberg Hauptbahnhof und Feucht hält sie an allen Stationen, was insbesondere für Fahrgäste aus dem Nürnberger Süden relevant ist.
Die Rückkehr zu den früheren Linienwegen soll nach Angaben aus dem Umfeld des Verkehrsverbunds dazu beitragen, Verspätungen besser abzufangen. Durch die klare Trennung der Linienäste werde der Betrieb weniger anfällig für Störungen, die sich sonst über das gesamte Netz fortpflanzen könnten. Gleichzeitig passe sich das S-Bahn-System damit an die neuen Trassenlagen der ICE-Züge an, die im Abschnitt Nürnberg – Bamberg eine hohe Priorität genießen.
Parallel zu den betrieblichen Änderungen wächst auch der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg weiter. Ab dem Jahresbeginn 2026 werden der Landkreis Neustadt an der Waldnaab sowie die kreisfreie Stadt Weiden in der Oberpfalz Teil des VGN. Damit dehnt sich das Verbundgebiet deutlich nach Osten aus. Rund 130.000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner gehören dann zum Einzugsbereich des Verbunds, der insgesamt auf etwa 3,6 Millionen Menschen anwächst.
Mit der Erweiterung gehen langfristig auch tarifliche und organisatorische Veränderungen einher. Fahrgäste aus der nördlichen Oberpfalz sollen von einheitlichen Fahrkarten und abgestimmten Fahrplänen profitieren. Die Verantwortlichen sehen darin einen weiteren Schritt, den öffentlichen Nahverkehr über regionale Grenzen hinweg attraktiver zu machen. Die Einbindung neuer Landkreise erhöhe zugleich die Komplexität der Planung, da unterschiedliche Streckenprofile und Nachfrageentwicklungen berücksichtigt werden müssten.

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