App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Ältere Menschen seltener an Verkehrsunfällen beteiligt

 

Die Neue Presse [➚] beleuchtet am 18.1.24 eine merkwürdige Überlegung für den Landkreis Haßberge: „Senioren ab 80 Jahren sollen ihren Führerschein abgeben“ – und als Ausgleich kostenlos Bus fahren dürfen. Als Anlass wird die gleichlautende Forderung (für Coburg) eines Coburger FDP-Stadtrats (an den Haaren) herbeigezogen. Hier wie dort fehlt es jedoch an einer tragfähigen Begründung, die offizielle Statistik steht dem Ansinnen eindeutig entgegen.

Um so irritierender, dass laut Neuer Presse der Coburger Seniorenbeirat den dortigen Antrag unterstützen würde. Die Zeitung setzt noch eins drauf: „Und auch im Dienstbereich der Polizeiinspektionen Ebern und Haßfurt gibt die Gruppe der Senioren, zu der bereits Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren gehören, immer wieder großen Anlass zur Sorge.“ Nennenswerten öffentlichen Busverkehr gibt es übrigens im Landkreis Haßberge nicht.

Anlass zur Sorge sollte indes die offenkundige (zumindest teilweise) Ausblendung der Wirklichkeit sein. Lesen Sie hier Auszüge aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) [➚] vom 2.3.23:

• 14,5 % aller an Verkehrsunfällen Beteiligten im Jahr 2021 waren 65 Jahre und älter, der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung lag bei 22,1 %

• Hochbetagten-Haushalte sind seltener mit Autos ausgestattet als Haushalte insgesamt

„Wiesbaden – Ältere Menschen sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung seltener in Verkehrsunfälle verstrickt als jüngere. Im Jahr 2021 waren 66 812 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt, das waren 14,5 % aller Unfallbeteiligten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im Jahr 2021 waren dagegen 22,1 % der Bevölkerung in Deutschland mindestens 65 Jahre alt.

Die geringere Unfallbeteiligung dürfte unter anderem daran liegen, dass ältere Menschen nicht mehr regelmäßig zur Arbeit fahren und somit seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Im hohen Alter geht auch die Nutzung individueller Verkehrsmittel wie Auto oder Fahrrad zurück.“

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