Elf Jahre Stillstand: Eberner Stadtrat vertagt Naturfriedhof schon wieder

Es war eine Sitzung, die vielen Bürgerinnen und Bürgern vielleicht als möglicher Wendepunkt vorkommen konnte. Ausgerechnet jener Tagesordnungspunkt, der den seit über elf Jahren schwelenden Streit um den geplanten Naturfriedhof in Ebern endlich voranbringen sollte, verschwand jedoch in der jüngsten Stadtratssitzung von der Liste. Er wurde – wie so oft – wieder vertagt. In der Frauengrundhalle von Ebern herrschte merklich gespannte Stimmung. Nach Berichten ist der 2. Bürgermeister in die Rolle des Sitzungsleiters gerückt, während der 1. Bürgermeister nicht anwesend war. Die Neue Presse [➚] sprach anschließend von einem „Eklat“ – wohl vor allem deshalb, weil die Debatte abgebrochen wurde, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Der Naturfriedhof am Losberg, seit Jahren fester Bestandteil kommunalpolitischer Gespräche, sollte eigentlich im Mittelpunkt dieser außerordentlichen Sitzung stehen. Zahlreiche Interessierte waren eigens erschienen, um endlich Klarheit über den Planungsstand zu gewin...

Ostern 1823: Ein Dichter kehrt zurück


An diesem Osterfest jährt sich zum 201. Mal ein denkwürdiges Ereignis in der Geschichte der Stadt Ebern: Der berühmte Dichter Friedrich Rückert kehrte 1823, zwei Jahre nach seiner Hochzeit, mit Frau Luise und Sohn in seine Heimatstadt zurück.

Rückert war in Ebern aufgewachsen und hatte hier seine Jugendliebe, die Wirtstochter Marielies Geuß, kennengelernt. Doch die Liebe war unerwidert: Marielies heiratete 1816 einen anderen Mann, einen Koch aus Coburg.

Trotz des schmerzhaften Abschieds kehrte Rückert immer wieder gerne nach Ebern zurück. Ostern 1823 nutzte er die Gelegenheit, um an der Konfirmation seiner Schwester in der Kirche von Eyrichshof teilzunehmen.

Nach der Feier begab er sich zum Gasthaus „Specke“, wo er einst Marielies kennengelernt hatte. In Erinnerungen schwelgend, pflückte er im Garten Blumen und überreichte sie seiner Frau mit den Worten: „Hier, Frau, nimm! Es sind Blumen von Amaryllis.“

Marielies war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der „Specke“ anzutreffen. Sie lebte mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in Coburg und bereute es später bitter, den Dichter zurückgewiesen zu haben. Ihr Leben war nicht glücklich. Gram, Kummer und harte Arbeit ließen sie früh altern und führten 1835 im Alter von nur 38 Jahren zu ihrem Tod.

Rückert hingegen fand sein Glück in der Ehe. Er und seine Frau Luise hatten zehn Kinder und führten ein erfülltes Leben.

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