App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Schuldenkrise in Ebern: Stadt stützt sich auf Kredite


Die Stadt Ebern steht vor finanziellen Herausforderungen, die sie zwingen, ihre Ausgaben mit Hilfe von Krediten zu bewältigen. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen verdeutlicht die prekäre Lage: Im Jahr 2024 werden die Gesamtschulden voraussichtlich auf 6,5 Millionen Euro anwachsen, ein deutlicher Anstieg gegenüber den bereits vorhandenen 4,6 Millionen Euro zu Beginn des Jahres. Die Stadtverwaltung plant, den Haushalt durch Kredite in Höhe von 2,5 Millionen Euro auszugleichen.

Die Ursachen dieser finanziellen Schieflage sind vielfältig und reichen bis auf Bundesebene. Der Bund der Steuerzahler e.V. betont, dass die Aufnahme von Krediten für Kommunen nur als letzte Option in Betracht gezogen werden sollte. In der Vergangenheit haben jedoch viele Kommunen regelmäßig auf Kredite zurückgegriffen, um ihre Ausgaben zu decken. Dies führte zu einer enormen Kommunalverschuldung, die sich in den Schuldenstatistiken von Bund und Ländern widerspiegelt.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung weist darauf hin, dass Deutschlands Kommunen schon lange über ihre finanzielle Notlage klagen. Die Sparmaßnahmen der Vergangenheit haben sich als kontraproduktiv erwiesen, da sie zu einer Vernachlässigung der öffentlichen Infrastruktur führten. Mittlerweile sind dringende Investitionen in Projekte wie z.B. Straßenbau, Abwasserkanäle und kommunale Schwimmbäder unumgänglich. Gleichzeitig übertragen Bund und Länder immer mehr Aufgaben auf die Kommunen, ohne ausreichende finanzielle Unterstützung zu gewähren. Dieser Konsolidierungsdruck führt dazu, dass viele Kommunen wie Ebern vor kaum lösbaren finanziellen Herausforderungen stehen.

Besonders belastend für Ebern ist die hohe Kreisumlage, die der Stadt auferlegt wird. Mit 5,1 Millionen Euro ist die Umlage an den Landkreis Haßberge außerordentlich hoch und stellt eine extreme finanzielle Belastung dar. Diese Erhöhung der Umlage seitens des Kreistages Haßberge hat direkte Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Stadt Ebern und anderer kreisangehöriger Gemeinden.

Die Situation in Ebern spiegelt die finanziellen Schwierigkeiten vieler Kommunen in Deutschland wider. Um den Haushalt zu entlasten, hat Ebern bereits Sparmaßnahmen ergriffen. Im Baugebiet Mannlehen und in Reutersbrunn wurde die Straßenbeleuchtung nachts probeweise ausgeschaltet. Diese Maßnahme führte dort zu einer Stromeinsparung von 27 % während der Zeit von 1:00 bis 4:00 Uhr morgens, freilich nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Eine umfassende Verwaltungsreform und eine gerechtere Verteilung der finanziellen Lasten zwischen Bund, Ländern und Kommunen sind dringend erforderlich, um langfristig eine nachhaltige finanzielle Stabilität auf kommunaler Ebene zu gewährleisten.

Kommentare