App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Bibliothek in Ebern: Ort für Bücher, Wissen und Alltagsgegenstände


Die Stadtbücherei Ebern ist ein Beispiel dafür, wie sich eine Bibliothek weiterentwickeln kann. Mit einem Mix aus traditionellem Angebot und modernen Dienstleistungen bietet sie den Einwohnern von Ebern und Umgebung ein breites Spektrum an Medien und Services. Hervorgehoben sei das Projekt „Bücherei der Dinge“, das seit 2021 existiert.

Mit der Einführung der „Bücherei der Dinge“ im Jahr 2021 betrat Ebern Neuland und bietet seitdem neben Büchern auch eine gewisse Anzahl von Alltagsgegenständen zur Ausleihe an. Dieses Projekt, das durch eine Förderung der kommunalen Baunach-Allianz e.V. ermöglicht wurde, erhielt eine finanzielle Unterstützung von 1.874,74 € aus dem Regionalbudget des Amtes für Ländliche Entwicklung, was die Gesamtkosten von 2.800 € erheblich reduzierte.

Die „Bücherei der Dinge“ zielt vor allem auf Familien ab, die den Hauptteil der Nutzer der Stadtbücherei Ebern ausmachen. Das Sortiment umfasst bisher 61 verschiedene Gegenstände, die in die Kategorien Technik, Outdoor, Gesundheit, Lernen, für Kinder und Party gegliedert sind. Diese Gegenstände, die allesamt sorgfältig katalogisiert und fotografiert wurden, können im Online-Katalog „Findus“ [➚] eingesehen werden. Nur volljährige Benutzer/innen dürfen die Gegenstände ausleihen, um sicherzustellen, dass die Nutzung verantwortungsvoll erfolgt.

Das Konzept bietet eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zum Kauf von selten genutzten Gegenständen. Die Idee dahinter ist simpel: Anstatt teure Geräte oder Zubehör zu kaufen, das nur selten benutzt wird, können diese einfach ausgeliehen werden. Dies spart nicht nur Geld und Platz, sondern schont auch die Ressourcen unserer Erde.

Die Stadt Ebern kann auf eine Geschichte der Büchereien und der Literaturpflege zurückblicken. Im Spätmittelalter, als die Bildung auch außerhalb des Klerus immer mehr an Bedeutung gewann, wurden zahlreiche Bibliotheken gegründet. So auch in Ebern, wo 1462/63 der Stadtpfarrer Johann von Helb eine bemerkenswerte Initiative ergriff.

Pfarrer von Helb, ein Mann von beeindruckender Weitsicht und Engagement, stiftete seine wertvolle Privatbibliothek der Pfarrgemeinde „zum ewigen Verbleib“. Diese Sammlung bestand aus „60 großen und 4 kleinen Büchern“, die damals an drei Pulte angekettet waren – eine übliche Praxis im 15. Jahrhundert, um die kostbaren Werke vor Diebstahl zu schützen. Die Bücher wurden in einem eigens dafür errichteten Anbau an der Stadtpfarrkirche Ebern aufbewahrt, der „Liberey“ genannt wurde.

Diese erste Bücherei von Ebern, die heute nicht mehr existiert, war ein bedeutendes Zeugnis für das Streben nach Bildung in der Region. Der Anbau, in dem die Bücher aufbewahrt wurden, ist noch heute erhalten und zeugt von der reichen Tradition der Stadt.

Mit der zunehmenden Buchproduktion im 15. Jahrhundert entstanden neben Dom- und Klosterbibliotheken auch Bibliotheken an Universitäten, städtischen Pfarreien und anderen Institutionen. Die Bibliotheken waren meist klein und enthielten vorwiegend Werke, die für den Gottesdienst und die Predigt benötigt wurden.

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