App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Eberner Realschule im Stress: Prüfungen, Rohrbruch und frühere Kellerfluten


Die Realschule Ebern hat erneut mit einem Wasserproblem zu kämpfen: Am 20.6.24 wurde gegen 10:00 Uhr ein Wasserrohrbruch am Hausanschluss der Schule entdeckt, der die gesamte Schulanlage ohne fließendes Wasser zurückließ. Da die laufenden Abschlussprüfungen der Schüler/innen nicht unterbrochen werden sollten, begann der Bauhof um 13:00 Uhr mit den notwendigen Reparaturarbeiten. Dies ist das jüngste Ereignis in einer Abfolge von Wasserschäden, die diese Schule heimgesucht haben.

Ein Unwetter, das Ebern in Atem hielt
Am 9.7.21 brach ein heftiges Unwetter über Ebern herein und verursachte weitreichende Überflutungen in der Stadt. Besonders betroffen war auch die Realschule Ebern, die erst kurz zuvor einer umfassenden Sanierung unterzogen worden war. Damals war die Freiwillige Feuerwehr Ebern bereits ab 9:00 Uhr im Dauereinsatz, um die Wassermassen zu bändigen, die der ansonsten beschauliche Angerbach mit sich führte. Von der Gymnasiumstraße über die Brunowerk-Siedlung bis hin zur Sutte und Kapellenstraße in der Altstadt – überall stand das Wasser.

Die Fluten überschwemmten den Keller der Realschule und verursachten erhebliche Schäden. Das Wasser stand mindestens einen halben Meter hoch und richtete Verwüstungen an, die auf über eine Million Euro geschätzt wurden. Dieser Vorfall brachte nicht nur die Infrastruktur der Schule an ihre Grenzen, sondern warf auch ein Schlaglicht auf möglicherweise unzureichende Hochwasserschutzmaßnahmen.

Geschichte der Wasserschäden
Die Geschichte der Realschule Ebern ist eng mit Hochwasserschäden verknüpft. Bereits 1969 ereignete sich ein großes Hochwasser, das den Keller der Schule flutete und das Inventar zerstörte. Als Reaktion darauf wurde der Angerbach verrohrt, um zukünftige Überflutungen zu verhindern. Doch diese Maßnahmen erwiesen sich als unzureichend. 2021 zeigte sich erneut, dass die Kanalisation dem Ansturm des Wassers nicht gewachsen war. An der östlichen Kanalpforte des unterirdischen Angerbachs staute sich das Wasser und suchte sich oberirdisch seinen Weg, wobei die Realschule wieder massiv betroffen war. Im Dezember 2021 ereignete sich ein weiterer Wasserschaden, diesmal am Rohbau des neuen Gymnasiums in Ebern. Eine undichte Geschossdecke führte dazu, dass Wasser in den Keller lief und Schäden im fünfstelligen Bereich verursachte.

Die Herausforderungen des Hochwasserschutzes
Seit Jahren zieht sich die Diskussion im Eberner Stadtrat über wirksame Maßnahmen zum Hochwasserschutz hin, ohne dass greifbare Ergebnisse erzielt werden konnten. Besonders gefährdet sind die niedrig gelegenen Stadtteile Spitalvorstadt, Mühlviertel und Brunowerk. Trotz der offensichtlichen Notwendigkeit für umfassende Schutzmaßnahmen stehen finanzielle und bürokratische Hürden einem schnellen Fortschritt im Wege.

Es bleibt zu hoffen, dass die Ereignisse den notwendigen Anstoß geben, um die Diskussionen im Stadtrat zu beschleunigen und konkrete Schritte zum Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur zu unternehmen. Ein nachhaltiger Hochwasserschutz ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft und ihren Bildungseinrichtungen.

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