
Rückblick: Am 1.4.24 wurde das traditionelle „Zwölf-Uhr-Läuten“ des Bayerischen Rundfunks (BR) aus Rentweinsdorf übertragen. Diese Radiosendung ist nicht nur eine Würdigung der lokalen Kirchengeschichte, sondern auch ein Beispiel für die kulturelle Vielfalt im Lande. Der BR nahm seine Hörer/innen mit auf eine Reise durch die Zeit und dokumentierte den Glockenklang der Dreieinigkeitskirche in Rentweinsdorf.
Die Dreieinigkeitskirche in Rentweinsdorf blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Fünf Mitglieder der adligen Familie von Rotenhan stifteten diese Kirche, die von 1587 bis 1600 im spätgotischen Stil errichtet wurde. Die Einweihung der Kirche fand am 9.1.1601 statt, als der erste Gottesdienst zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit gefeiert wurde.
Beeindruckend ist die Innenausstattung der Kirche, die größtenteils aus der Barockzeit stammt. Neben der Kanzel zieht ein steinernes Epitaph die Blicke auf sich, das drei Brüder der Familie von Rotenhan zeigt: Sebastian I., Hans IV. und Martin von Rotenhan. Hans IV. war ein bekennender Anhänger Martin Luthers und setzte sich vehement für den Austritt des Gebietes aus der katholischen Kirche ein. Die Orgel der Kirche stammt aus Säkularisationsgut und wurde hier wiederverwendet.
Der ortsbildprägende, quadratische Turm der Dreieinigkeitskirche beherbergt insgesamt vier Glocken. Die drei großen Glocken wurden im Jahr 1600 vom Erfurter Glockengießer Melchior Möring geschaffen. Die vierte, kleinere Glocke befindet sich in der Laternenhaube des Turms und soll nur in Katastrophenfällen geläutet werden.
Die Radiosendung „Zwölf-Uhr-Läuten“ gibt es seit Pfingsten 1949 und zählt zu den ältesten Hörfunksendungen des BR und hat seitdem einen festen Platz im sonntäglichen Programm. Das Konzept ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Die Glocken einer Kirche läuten und ein Sprecher erzählt Wissenswertes über die Kirche und ihre Glocken.
Das „Zwölf-Uhr-Läuten“ wird jeden Sonntag um 12:00 Uhr im Radioprogramm „Bayern 1“ und aufgeschaltet im Nischensender „BR Heimat“ ausgestrahlt. Darüber hinaus sind die Sendungen auch im Podcast-Angebot des Bayerischen Rundfunks abrufbar. Die Sendung ist sowohl ein Stück lebendiger Geschichte als auch ein akustisches Denkmal. Sie trägt als Verbindungsstück zwischen Vergangenheit und Gegenwart dazu bei, Traditionen zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben.
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