
In Königsberg i.Bay. formiert sich zunehmend Widerstand gegen den geplanten Neubau des Naturparkzentrums Haßberge im Todsgraben, direkt an der Thomas-Klingg-Steige. Das Projekt sorgt in der Bevölkerung für erhebliche Unstimmigkeiten, was schließlich zur Sammlung von Unterschriften für ein Bürgerbegehren geführt hat. Ziel ist es, durch dieses Begehren einen Bürgerentscheid zu erwirken und den Bau des Naturparkzentrums in seiner geplanten Form zu verhindern.
Der Königsberger Bürgermeister Claus Bittenbrünn steht hinter dem geplanten Beton-Neubau, der inmitten der historischen Fachwerk-Altstadt errichtet werden soll. Zahlreiche Bürger und wohl auch Denkmalschützer lehnen das Vorhaben jedoch strikt ab. Sie argumentieren, dass der Bau nicht mit dem historischen Stadtbild vereinbar sei und es dringendere Projekte in der Stadt gebe, die Vorrang haben sollten.
Bei einer kürzlich abgehaltenen Versammlung, die von den Initiatoren des Bürgerbegehrens geleitet wurde, äußerten viele Bürger ihren Unmut. Ein häufiger Kommentar lautete: „Überall, nur nicht in dieses Loch“. Trotz des klaren Widerstands blieb Bürgermeister Bittenbrünn fest bei seiner Überzeugung, dass der Standort perfekt sei. Er verwies darauf, dass das städtebauliche Konzept der Stadt und die Regierung von Unterfranken den Standort ebenfalls als ideal ansähen.
Der geplante Standort für das Naturparkzentrum liegt auf einem freien Grundstück an der Thomas-Klingg-Steige im Todsgraben, inmitten der historischen Altstadt von Königsberg. Kritiker bemängeln die enge Zufahrt und die abgeschiedene Lage, die aus ihrer Sicht nicht zur Akzeptanz des Zentrums beiträgt und zusätzliche Gefahrenstellen in der Altstadt schafft. Die geplante Bauweise, ein Flachbau in Stahlbetonbauweise, stößt ebenfalls auf breite Ablehnung. Ein solcher moderner Baukörper passe nicht in das historische Umfeld der Fachwerkhäuser, so die einhellige Meinung der Gegner.
Die Situation in Königsberg erinnert an eine ähnliche Konstellation im benachbarten Ebern, wo der Neubau der Landesbaudirektion ebenfalls in die historische Altstadt gestellt werden soll. Auch dort fanden alternative Standorte bei den Verantwortlichen kein Gehör. Der Bürgermeister von Ebern setzte sich trotz Bedenken von Kritikern für den Neubau an sensibler Stelle ein.
Um das Bürgerbegehren in Königsberg i.Bay. erfolgreich zu starten, benötigen die Initiatoren die Unterschriften von mindestens zehn Prozent der wahlberechtigten Bürger der Gemeinde. In Königsberg sind das rund 300 Unterschriften. Erste Unterschriften wurden bereits gesammelt, und die Initiatoren zeigen sich optimistisch, dass sie die notwendige Anzahl erreichen werden.
Die Initiatoren des Königsberger Bürgerbegehrens setzen sich dafür ein, dass die Bevölkerung über den Bau des Naturparkzentrums Haßberge abstimmen kann. Sie hoffen, dass durch den Bürgerentscheid eine Lösung gefunden wird, die den Charakter der historischen Altstadt bewahrt und gleichzeitig die Bedürfnisse der Gemeinde berücksichtigt. Ob das Bürgerbegehren letztlich erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten, doch es ist klar, dass die Diskussion um das Naturparkzentrum Haßberge die Bürger von Königsberg i.Bay. noch einige Zeit beschäftigen wird.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen