App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Modernes Altenheim am Stadtrand: Eberns Senioren brauchen asphaltierte Wege


Am letzten Wochenende im Juli 2024 fand in Ebern ein bemerkenswerter Umzug statt: 64 Seniorinnen und Senioren des Altenheims der Diakonie wechselten von der Kapellenstraße in einen modernen Neubau im Neubaugebiet „Mannlehen“. Der Wechsel vom Altbau in der zentral gelegenen Altstadt an den äußeren Stadtrand war nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern bringt auch einige Veränderungen und Herausforderungen für die Bewohner/innen mit sich.

Die Planungen und Vorbereitungen für den Umzug liefen über mehrere Monate. Zahlreiche Helfer, darunter Angehörige und die Eberner Feuerwehr, unterstützten den reibungslosen Ablauf. Der neue Standort bietet moderne Einrichtungen und mehr Platz, doch die Lage am Stadtrand hat auch ihre Nachteile. Der bisherige zentrale Standort ermöglichte es den rüstigeren Senioren, problemlos die Innenstadt mit all ihren Annehmlichkeiten zu Fuß zu erreichen. Dies ist nun kaum mehr der Fall.

So ist der Fußweg vom neuen Altenheim in die Stadtmitte lang und momentan nicht vollständig asphaltiert, was besonders für Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren eine erhebliche Einschränkung darstellt. Zwar wurde ein Teil des Weges bereits asphaltiert, doch das letzte Stück bleibt geschottert, da die Stadt Ebern plant, die Asphaltierung erst dann abzuschließen, wenn die Erschließung der Baugrundstücke hinter der Mittelschule abgeschlossen ist – ein Prozess, der noch Jahre dauern könnte.

Das alte Altenheim in der Kapellenstraße war nicht nur ein Wohnort, sondern bot auch eine soziale Anbindung zur Eberner Stadtmitte. Etliche der Bewohner/innen konnten eigenständig die Eisdiele oder den „Markt der Generationen“ in der Bahnhofstraße besuchen und so am städtischen Leben teilhaben. Mit dem Umzug ins Neubaugebiet „Mannlehen“ erschwert sich dies.

Ein weiteres Beschwernis für die Bewohner ist die Entfernung zur Kirche. Im alten Altenheim war die Spitalkirche Teil des Gebäude-Ensembles und über einen Gang direkt zugänglich. Dies erleichterte den Kirchgang erheblich. Zwar soll im neuen Altenheim ein Andachtsraum eingerichtet werden, doch dieser kann das Gefühl der Abgeschiedenheit, das Bewohner vielleicht nun empfinden mögen, wohl nicht vollständig kompensieren.

Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt Ebern bald eine Lösung für die vollständige Asphaltierung des Fußwegs findet, um den Senioren des neuen Altenheims den Zugang zur Stadtmitte und damit ein Stück Lebensqualität zu erhalten.

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