Aufruf an die Geschäftswelt für den Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern

Die „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ ruft die Geschäftswelt in Ebern und den umliegenden Gemeinden zu tatkräftiger Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern auf. Der eindringliche Appell richtet sich an Geschäftsinhaber in Ebern und den umliegenden Gemeinden zwecks Unterstützung der Petition [➚] „Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern und Wiedereröffnung der stationären Chirurgie“: • Unterzeichnen Sie bitte die Petition. • Laden Sie Unterschriftsblätter für Unterzeichner/innen herunter [➚] , und legen Sie diese in Papierform aus: In der Gastronomie, in Geschäften, Läden, Friseur-Salons, Tankstellen, Arztpraxen, Apotheken, Banken, Vereine, in zugänglichen Büros. • Laden Sie unterzeichnete und abfotografierte Unterschriftblätter für die Petition wieder hoch [➚] . Mit dieser Aktion leisten Sie einen großen Beitrag, denn die Haßberg-Klinik Ebern: • leistet die wohnortnahe klinische Versorgung in medizinischen Notfällen bis hin zu lebensrettenden Maßnahm...

Eberner Kirchweih – ein Volksfest auf der Kippe?


Ebern sieht sich seit Jahren einem stetigen Rückgang der Attraktivität seiner Kirchweih gegenüber. Die früher lebendigen Festtage, die in der Region auch als „Äwera Kerwa“ bekannt sind, verlieren zunehmend an Bedeutung. Auch dieses Jahr meldeten sich Facebook-Nutzer zu Wort und kritisierten die Veranstaltung scharf. Die Beschwerden reichen von einem unzureichenden Getränkeangebot bis hin zu einem schrumpfenden Angebot an Ständen und Attraktionen. Der traditionelle Charme des Festes scheint von Jahr zu Jahr zu verblassen.

In der diesjährigen Kirchweih, die Mitte September 2024 stattfand, fiel auf, dass der Marktplatz kaum mehr als eine Handvoll Stände bot. Statt eines lebhaften Festes, das Besucher aus der Umgebung anzieht, war die Veranstaltung durch ein überschaubares Angebot geprägt: Ein Autoscooter, ein kleines Karussell, ein Schießstand und ein Süßigkeitenwagen zierten den Festplatz. Der Kirchweihmarkt am Marktplatz zeigte ebenfalls nur eine begrenzte Auswahl an Waren. Die Attraktivität des Festes wurde von den Besuchern stark in Frage gestellt, besonders da es am Festplatz keine nennenswerten Getränkeangebote gab.

Volksfeste in Deutschland sind zahlreich und vielfältig. Etwa 9.750 große und kleine Feste finden jährlich statt, wobei die größeren Volksfeste zunehmend wachsen, während kleinere Feste wie die Eberner Kirchweih oft an Bedeutung verlieren. Solche Feste werden in der Regel von Schaustellern und Kommunen gemeinsam organisiert. In Ebern scheint die Kombination dieser Kräfte jedoch nicht mehr zu greifen, was sich in der schwindenden Besucherzahl und den negativen Rückmeldungen widerspiegelt.

Der Kirchweihtanz in der städtischen Turnhalle und das Konzert in der Stadtpfarrkirche am Kirchweihsonntag konnten zwar das Bild des Festes heben. Aber der verkaufsoffene Sonntag zog aufgrund der wenigen Geschäfte in der Innenstadt nur wenige Menschen an. Traditionelle Gasthäuser, die früher für das typische Kirchweihessen sorgten, fehlen inzwischen ganz in der Innenstadt von Ebern.

Die Herausforderungen für kleinere Volksfeste wie die Kirchweih in Ebern sind vielfältig. Einer der Hauptgründe für den Rückgang könnte in der veränderten Freizeitgestaltung der Menschen liegen. Immer mehr Menschen ziehen große, international bekannte Volksfeste wie das Oktoberfest in München vor, während die lokalen Feste an Attraktivität verlieren. Auch der Trend zur Urbanisierung führt dazu, dass kleinere Städte wie Ebern Schwierigkeiten haben, mit größeren Städten und deren attraktiveren Festen mitzuhalten.

Zudem sind die finanziellen und organisatorischen Belastungen für solche Feste enorm gestiegen. Standgebühren, steigende Stromkosten und Löhne sowie umfangreiche Vorschriften stellen eine erhebliche Hürde für die Organisation kleinerer Volksfeste dar. Auch die Anzahl an engagierten Organisatoren, die solch ein Fest zu einem Erfolg führen könnten, ist begrenzt. Die Kombination dieser Faktoren könnte erklären, warum die Kirchweih in Ebern nicht mehr in dem Maße glänzt, wie es früher der Fall war.

Im Gegensatz zu Ebern zeigt der Nachbarort Rentweinsdorf, wie man eine erfolgreiche Kirchweih organisiert. Dort scheint es zu gelingen, ein vielfältiges und attraktives Programm anzubieten, das die Besucher anzieht. Die Organisation und die Attraktivität der Rentweinsdorfer Kirchweih könnten als Modell dienen, wie kleinere Volksfeste in der Region erfolgreich gestaltet werden können.

Ein einheitliches Fest, das mehrere Veranstaltungen zusammenfasst – wie zum Beispiel das kommende „Oktoberfest“ des Blasorchesters im Rathaushof und das „3. Eberner Oktoberfest“ – könnte vielleicht ebenfalls die Attraktivität der Eberner Kirchweih steigern. Eine gebündelte Organisation würde möglicherweise mehr Aufmerksamkeit und Besucher auf die Kirchweih ziehen.

Die Lage der Kirchweih in Ebern ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, vor denen viele kleine Volksfeste in Deutschland stehen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Stadt und die beteiligten Organisationen diesen Herausforderungen stellen werden.

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