App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Ebern bangt: Hallstadt und Hirschaid im Wettlauf um das neue Gymnasium


Am 28.11.24 werden die Mitglieder des Zweckverbandes für die Gymnasien in Bamberg Stadt und Landkreis eine wegweisende Entscheidung treffen. Es geht um die Standortwahl für ein neues Gymnasium, das dringend benötigt wird, um dem steigenden Bedarf in der Region gerecht zu werden. Zwei mögliche Standorte stehen zur Diskussion: Hallstadt und Hirschaid. Diese Entscheidung wird nicht nur die Bildungslandschaft im Landkreis Bamberg betreffen, sondern kann auch Auswirkungen auf den Nachbarlandkreis Haßberge haben.

Die Grundlage für die bevorstehende Entscheidung ist eine im Juli 2024 durchgeführte Untersuchung, die einen signifikanten Anstieg der Schülerzahlen in der Region prognostiziert. Aktuell besuchen rund 5.600 Schüler die Gymnasien im Landkreis Bamberg. Diese Zahl wird bis zum Jahr 2031 voraussichtlich auf etwa 7.000 ansteigen. Angesichts dieser Entwicklung ist ein neues Gymnasium unerlässlich, um die Schüler angemessen zu betreuen und die Qualität der Bildung zu sichern.

Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb vom Zweckverband Bamberg haben betont, dass die bevorstehende Entscheidung sorgfältig abgewogen wird. In Gesprächen mit Vertretern der benachbarten Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim gab es keine nennenswerten Bedenken hinsichtlich der beiden Standorte. Im Gegensatz dazu sieht der Landrat des Landkreises Haßberge, Wilhelm Schneider, den Standort Hallstadt kritisch. Er befürchtet, dass die Eröffnung eines Gymnasiums in Hallstadt 155 Schüler aus dem Gymnasium Ebern abziehen könnte, was für die Bildungseinrichtung eine existenzielle Bedrohung darstellen würde.

Das Gymnasium Ebern hat derzeit 556 Schüler, die auf drei Klassen pro Jahrgang verteilt sind. Sollte ein Gymnasium in Hallstadt errichtet werden, könnte Ebern nur noch zwei Klassen pro Jahrgang anbieten, was zu einem Verlust von Schülern und letztendlich zu einem Wegfall des neusprachlichen Zweiges führen könnte. Dieser Aspekt ist für die Schulgemeinschaft in Ebern alarmierend, da ein solches Szenario die Vielfalt der Bildungsangebote stark einschränken würde.

Das Gutachten des Zweckverbandes Bamberg untermauert die Bedenken von Landrat Schneider: Mit der räumlichen Nähe zu Hallstadt würde das Gymnasium Ebern in direkter Konkurrenz stehen und somit ernsthaft um Schüler kämpfen müssen. Dies könnte nicht nur die Anzahl der Klassen, sondern auch die Schulstruktur in Ebern gefährden. Während Hallstadt zwar als zentraler Standort gilt, bringt die Debatte um Hirschaid keine vergleichbaren Bedenken mit sich. Die Schülerzahlen in den Nachbarlandkreisen würden dort nicht beeinträchtigt.

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