Aufruf an die Geschäftswelt für den Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern

Die „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ ruft die Geschäftswelt in Ebern und den umliegenden Gemeinden zu tatkräftiger Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern auf. Der eindringliche Appell richtet sich an Geschäftsinhaber in Ebern und den umliegenden Gemeinden zwecks Unterstützung der Petition [➚] „Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern und Wiedereröffnung der stationären Chirurgie“: • Unterzeichnen Sie bitte die Petition. • Laden Sie Unterschriftsblätter für Unterzeichner/innen herunter [➚] , und legen Sie diese in Papierform aus: In der Gastronomie, in Geschäften, Läden, Friseur-Salons, Tankstellen, Arztpraxen, Apotheken, Banken, Vereine, in zugänglichen Büros. • Laden Sie unterzeichnete und abfotografierte Unterschriftblätter für die Petition wieder hoch [➚] . Mit dieser Aktion leisten Sie einen großen Beitrag, denn die Haßberg-Klinik Ebern: • leistet die wohnortnahe klinische Versorgung in medizinischen Notfällen bis hin zu lebensrettenden Maßnahm...

Eberner Kinokultur – ein stummer Zeuge ist verschwunden


Im Herbst 2023 wurde das Gebäude des früheren Kinos „Filmburg“ in Ebern abgerissen, was eine Zäsur in der Stadt markiert. Mit dem Wegfall der beiden ehemaligen Eberner Kinos, der „Burglichtspiele“ und der „Filmburg“, ist eine bedeutende Erinnerung an vergangene Zeiten erloschen. In Ebern konnten nämlich cineastische Erlebnisse einst in zwei Lichtspielhäusern genossen werden.

In der Blütezeit der Kinos in Ebern gab es die „Burglichtspiele“, die 344 Plätze boten und als Nachfolger der „Turnerlichtspiele“ aus den 1930er-Jahren fungierten. Dieses Kino befand sich direkt hinter dem ehemaligen Gasthof Forster am Anlagenring und war ein beliebter Treffpunkt für die Einwohner. Nach der Schließung im Jahr 1985 erlebte das Gebäude eine wechselvolle Geschichte, unter anderem als Videothek, bevor es letztlich einem Brand zum Opfer fiel.

Die „Filmburg“, eröffnet 1954, war das größere der beiden Kinos mit 396 Sitzplätzen und befand sich an der Coburger Straße. Dieses Kino blieb bis 1974 in Betrieb, wurde dann jedoch geschlossen, beherbergte danach den „Delta-Markt“ und stand später lange leer. Der Abriss geschah Ende 2023, um Platz für die neue Landesbaudirektion zu schaffen. Damit ist nun auch dieses einst blühende Lichtspielhaus endgültig Geschichte.

Die Kinokultur in der Region war nicht nur auf Ebern beschränkt. In der Umgebung gab es zahlreiche weitere Kinos, die einst den Bewohnern eine Möglichkeit boten, die neuesten Filme zu sehen. In Hofheim i.Ufr. beispielsweise befanden sich die „Haßgau-Lichtspiele“ in der Landgerichtsstraße. Nach der Schließung wurde dort ein Drogeriemarkt eröffnet. Auch in Staffelstein gab es zwei Kinos: das „Capitol“ und das „Gloria“, die jeweils 400 Plätze boten. Selbst kleinere Orte wie Burgpreppach und Ebelsbach hatten eigene Lichtspielhäuser, die es den Menschen ermöglichten, Filmabende zu genießen.

Die Kinokultur war in der Region lebendig, doch mit der Zeit schlossen viele Kinos ihre Türen. Die Eberner ziehen es heute vor, entweder die Programmkinos in Bamberg, wie das „Odeon“ oder das „Lichtspiel“, zu besuchen, oder sie fahren nach Coburg, um Blockbuster im „Utopolis Filmtheater“ zu sehen.

Der Wandel in der Kino- und Medienlandschaft ist ein Phänomen, das viele Städte und Gemeinden betrifft. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen hat sich das Freizeitverhalten der Menschen geändert. Fernsehen, Streaming-Dienste und Home-Entertainment-Angebote haben den Kinobesuch als Freizeitaktivität stark beeinflusst. Die Möglichkeit, Filme bequem von zu Hause aus zu schauen, hat viele Zuschauer von den traditionellen Lichtspielhäusern weggeführt.

Zum anderen spielt die wirtschaftliche Situation der Kinos eine wesentliche Rolle. Kleinere Kinos können oft nicht mit den großen Multiplexen konkurrieren, die ein breiteres Angebot an Filmen und moderne Annehmlichkeiten bieten. Die Kombination aus steigenden Betriebskosten und sinkenden Besucherzahlen hat es vielen Kinobetreibern schwer gemacht, rentabel zu arbeiten.

Mit dem Abriss der „Filmburg“ hat Ebern einen weiteren stummen Zeugen seiner einst quirligen Vergangenheit als Kreisstadt verloren. Die Stille könnte so manchem Eberner wie ein Echo vergangener Zeiten erscheinen – ein Echo, das in der Region immer leiser wird.

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