Am 1. Advent verwandelte sich die Innenstadt von Ebern in eine vorweihnachtliche Kulisse. Der Weihnachtsmarkt erstreckte sich über mehrere Bereiche: den Marktplatz um den Neptunbrunnen, die Rathaushalle, sowie die Kapellenstraße beim großen Baukran nahe der Buchhandlung Leseinsel. Doch so unterschiedlich die Teilbereiche, so vielfältig waren auch die Meinungen der Besucherinnen und Besucher. Von Lob über nostalgische Erinnerungen bis hin zu kritischen Tönen – der diesjährige Weihnachtsmarkt regte zur Diskussion an.
So gab es viele positive Rückmeldungen zu den einzelnen Bereichen des Eberner Weihnachtsmarktes. Besonders der Bereich um den Neptunbrunnen, die Rathaushalle mit den Ständen der Hobbykünstler sowie der kleine Weihnachtsmarkt in der Kapellenstraße bei der Buchhandlung Leseinsel wurden als stimmungsvoll und liebevoll gestaltet hervorgehoben. „Der Rathaushof mit der Krippe und die Stände der Hobbykünstler in der Rathaushalle waren sehr schön“, lautete eine der Stimmen, die die Handwerkskunst und die Atmosphäre dieser Orte lobte.
Allerdings mischten sich in die Begeisterung auch kritische Töne. Gerade das Angebot auf dem Marktplatz stieß auf Skepsis. „Die Klamotten- und Autopolitur-Stände waren wenig weihnachtlich“, so ein Besucher, der damit eine weit verbreitete Kritik äußerte. Diese Art von Ständen, die Haushaltswaren oder Jogginghosen anboten, standen im Kontrast zu den Erwartungen an einen traditionellen Weihnachtsmarkt.
Ein häufig gehörter Tenor: Die Eberner sollten sich an den Weihnachtsmärkten ihrer Nachbarorte orientieren. Untermerzbach, Dippach und Sendelbach wurden in den sozialen Medien mehrfach als Vorbilder genannt. „In Untermerzbach gab es an jedem Glühweinstand auch alkoholfreien Punsch“, betonte ein Besucher lobend. In Dippach seien hingegen ausschließlich handgefertigte Waren wie Marmeladen, Honig und Holz-Deko angeboten worden – genau das, was viele auf einem Weihnachtsmarkt suchten.
Ein Vergleich mit der Vergangenheit wurde ebenfalls gezogen: „Früher war der Weihnachtsmarkt in Ebern schöner und weihnachtlicher“, erinnerte sich ein langjähriger Beobachter und verwies auf vergangene Zeiten, in denen der Markt vom Grauturm bis zum Schmerl reichte.
Die zentrale Kritik vieler Besucher lag in der „Mischung“ des Eberner Weihnachtsmarktes. Der Markt wurde als „wenig einheitlich“ beschrieben, was der Weihnachtsstimmung abträglich gewesen sei. „Es stellt sich doch die Frage, warum die typischen Weihnachtsstände nicht nach Ebern kommen“, hieß es in einem Kommentar, der auf das fehlende Angebot von traditionellem Kunsthandwerk und weihnachtlichen Spezialitäten hinwies.
Dennoch fanden sich auch versöhnliche Töne: „Für meinen Teil fand ich den Eberner Weihnachtsmarkt heuer wesentlich schöner als die letzten Jahre“, erklärte eine Besucherin. Es scheint, dass die Veranstalter mit der Konzentration auf die charmanten Bereiche wie den Neptunbrunnen und die Rathaushalle durchaus richtige Akzente setzten.
Der diesjährige Weihnachtsmarkt in Ebern war anscheinend weder ein völliger Erfolg noch ein Totalausfall. Er bot Lichtblicke in Form der charmanten Teilbereiche und des Engagements der Hobbykünstler. Dennoch sollten die Verantwortlichen die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher nicht einfach abtun. Die Kritikpunkte sind deutlich: ein stärkerer Fokus auf weihnachtliche Waren, mehr Atmosphäre und ein durchdachtes Konzept für alle Bereiche könnten den Markt in Zukunft wieder zu einem Highlight in der Region machen.
Ein Blick auf die Vorbilder in Untermerzbach oder Dippach zeigt, dass Tradition, Qualität und Liebe zum Detail wesentliche Zutaten eines gelungenen Weihnachtsmarktes sind. Der Eberner Markt hat das Potenzial, sich wieder zu einem Publikumsmagneten zu entwickeln – wenn es gelingt, eine stimmige Mischung aus Nostalgie und Moderne zu finden.
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