App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Wie Privatisierung die Krankenhauslandschaft verändert

Mercedes ambulance, Rettungswache Pluwig, bild 1
Bild (Ausschnitt, verändert): „Mercedes ambulance, Rettungswache Pluwig, bild 1“, Alf van Beem , Lizenz: CC0 1.0 Universell, eingebettet via Wikimedia Commons

Infografik: Privatisierung der Krankenhäuser schreitet voran | Statista
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In Deutschland nimmt die Privatisierung der Krankenhäuser immer weiter zu, was Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung hat. Im Jahr 2023 wurden rund 17,2 Millionen Patienten in 1.874 Krankenhäusern stationär versorgt, was einen Anstieg der Behandlungsfälle um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Allerdings sank die Zahl der Krankenhäuser gleichzeitig um 19 Einrichtungen.

Besonders die freigemeinnützigen und öffentlichen Krankenhäuser sind von diesem Rückgang betroffen. Die öffentlichen Kliniken stellen mit 47 Prozent noch den größten Anteil der Krankenhausbetten, jedoch ist die Zahl der Betten in öffentlichen Einrichtungen in den letzten 20 Jahren um etwa 70.000 gesunken. Im gleichen Zeitraum haben private Krankenhäuser etwa 45.000 zusätzliche Betten bereitgestellt. Heute dominieren in Deutschland private Träger, während öffentliche Einrichtungen die geringste Rolle spielen.

Diese Entwicklung geht mit einem kontinuierlichen Rückgang der Gesamtzahl der Krankenhäuser einher. 2000 gab es noch 2.242 Einrichtungen, überwiegend freigemeinnützig oder öffentlich, während mittlerweile private Krankenhäuser den größten Teil ausmachen.

Die zunehmende Privatisierung könnte jedoch zu Schwierigkeiten führen, indem die verfassungsrechtlich garantierte Daseinsvorsorge in Frage gestellt werden könnte, die eine flächendeckende und gerechte Gesundheitsversorgung sicherstellen soll.

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