30 Minuten zu spät – wie die Politik das Krankenhaus Ebern fallen ließ

Wer früher in Ebern eine Blinddarmentzündung hatte oder einen Oberschenkelbruch, der wusste: Hilfe ist nur wenige Minuten entfernt. Das Krankenhaus Ebern war jahrzehntelang eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung für die Stadt und ihr Umland. Die Menschen vertrauten auf schnelle, verlässliche Versorgung – sei es bei Geburten, Unfällen oder akuten medizinischen Notfällen. Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Was einst ein vollwertiges Krankenhaus war, wirkt zunehmend wie eine Hülle seiner selbst – schleichend, aber konsequent zurückgebaut. Der drohende Verlust eines ganzen Standorts geht dabei leise vor sich. Doch die Auswirkungen sind gravierend. Wer heute in Ebern operiert werden muss, muss hoffen, dass es sich um einen kleinen, ambulanten Eingriff handelt – alles andere ist Vergangenheit. Die Chirurgische Station des Krankenhauses Ebern wurde bereits im Jahr 2021 geschlossen. Vorausgegangen war kein Beschluss aus Berlin, sondern eine Entscheidung des Landkreises Haßberge, der...

Genuss, Geschichte, Gemeinschaft – das Café Wagner ist wieder da


Am 1.3.25 ist es endlich soweit: Das traditionsreiche Café Wagner in Ebern öffnet nach einer längeren Schließzeit wieder seine Türen. In der Kapellenstraße, wo das Café schon seit Generationen beheimatet ist, kehrt damit ein Stück Stadtgeschichte zurück. Besonders erfreulich ist, dass das Café nun als inklusiver Treffpunkt weitergeführt wird, in dem Menschen mit und ohne psychische Erkrankungen gemeinsam arbeiten.

Die Wiedereröffnung ist ein Hoffnungsschimmer für die Gastronomieszene in Ebern, die in den letzten Jahrzehnten viele traditionelle Betriebe verloren hat. Mit dem Café Wagner kehrt ein Teil der Stadtgeschichte zurück, der seit seiner Gründung im Jahr 1885 fest zur Identität der Stadt gehört. Schon vor der damaligen Eröffnung des Cafés bestand an gleicher Stelle eine Konditorei und Lebküchnerei, die die Ebernerinnen und Eberner mit süßen Köstlichkeiten versorgte.

Die Diakonie Bamberg-Forchheim hat das Café von seinem letzten Inhaber übernommen, der es bereits in vierter Generation führte. Dabei bleibt der traditionsreiche Name erhalten, während das Konzept modernisiert wurde. Bereits im Biergarten auf dem Zeilberg sammelte das Team Erfahrungen in der inklusiven Gastronomie, die nun auch im Café Wagner umgesetzt werden.

Die Öffnungszeiten sind zunächst auf Freitag, Samstag und Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr festgelegt. Wer die neue Speisekarte [➚] erkunden möchte, findet diese auf der Website der Diakonie Bamberg-Forchheim. Neben klassischen Heißgetränken wie Kaffee und Tee sowie einer Auswahl an Wein und Bier werden Torten und Kuchen angeboten. Für den herzhaften Hunger gibt es Frühstücksvariationen, darunter das „Frühstück Ebern“, kleine Gerichte wie Strammer Max oder Omelette, belegte Brote und samstags zusätzlich Flammkuchen.

Das Café Wagner wird so wieder zum beliebten Anlaufpunkt für Einheimische und Gäste. In den historischen Räumen, die behutsam renoviert wurden, können Besucher kulinarische Spezialitäten genießen. Wer mehr über die bewegte Vergangenheit erfahren möchte, findet auf der Website [➚] der Diakonie ausführliche Informationen zur Historie des Traditionsbetriebs.

Die Wiedereröffnung des Cafés fügt sich in eine positive Entwicklung der Eberner Gastronomielandschaft ein. Erst kürzlich eröffneten in der Vorstadt „Klein Nürnberg“ das „Eventhaus“ sowie ein neues Restaurant im alten BayWa-Gebäude. Mit dem Café Wagner kehrt nun auch in der Innenstadt ein bedeutendes Stück Lebensqualität zurück – ein Ort der Begegnung, des Genusses und der gelebten Inklusion.

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