App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Mittelaltermarkt passé – Stadt Ebern legt beliebte Veranstaltung auf Eis


Die Nachricht schlug in Ebern ein wie ein Blitz: Der populäre Mittelaltermarkt wird auch 2025 nicht stattfinden, obwohl es eigentlich vorgesehen war. Die Absage verkündete Bürgermeister Jürgen Hennemann im Mitteilungsblatt Ebern vom 21.2.25. Die Entscheidung hinterlässt eine große Lücke im Veranstaltungskalender der Stadt.

Bereits im Jahr 2024 fiel der Mittelaltermarkt aus – damals mit der Begründung, er solle im zweijährigen Wechsel mit dem Mittelaltertreffen in Burgwindheim stattfinden. Doch dieser Wechsel blieb nebulös, da Burgwindheim rund 50 Kilometer entfernt liegt und keine offenkundige Verbindung zu Ebern besteht. Nun ist klar: Auch 2025 wird es keinen Mittelaltermarkt geben, und die Perspektiven für die Zukunft sind mehr als ungewiss.

Wie aus den Erklärungen hervorging, gebe es konkrete organisatorische und finanzielle Gründe für das Aus. Wichtige Akteure, die bisher maßgeblich an der Organisation beteiligt waren, seien abgesprungen. Ein Versuch, den Markt unter dem Dach des „Deutschen Burgenwinkels“ weiterzuführen, scheiterte an den „vorhandenen Kapazitäten“. Eine kommerzielle Lösung wurde ebenfalls verworfen, da ein Eintrittsgeld hätte verlangt werden müssen – ein Punkt, den die Stadt Ebern nicht mittragen wollte.

Die Stadt Ebern entschied sich gegen die Vergabe an einen externen Veranstalter, um die Niedrigschwelligkeit des Marktes zu bewahren. Gleichzeitig will man anderen Märkten in der Stadt neues Leben einhauchen: Wochen-, Jahr- und Bauernmärkte sollen 2025 von Stand- und Stromgebühren befreit werden. „Wir wollen das mal probieren“, erklärte Bürgermeister Hennemann und hofft auf einen positiven Effekt.

Die Entscheidung, den Mittelaltermarkt wohl dauerhaft zu streichen, stößt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf Bedauern und hinterlässt Fragen. Die nicht hinreichende Kommunikation zum einst angekündigten Wechsel mit Burgwindheim und der schrittweise Rückzug von einer geschätzten Veranstaltung dürfte in Teilen der Bevölkerung kritisch gesehen werden. Ob sich in Zukunft doch noch ein neuer Veranstalter findet oder ob der Mittelaltermarkt in Ebern endgültig Geschichte ist?

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