App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Stirnrunzeln: skurrile Werbestrategien im Wahlkampf

Fuß- und Radweg, kurz
Symbolbild (Ausschnitt, verändert): „Fuß- und Radweg, kurz“, YxdLe9Z4, Lizenz: CC0 1.0 Universell, eingebettet via Wikimedia Commons


Nicht nur in Zeiten zunehmender Wahlmüdigkeit greifen politische Parteien zu unkonventionellen Mitteln, um die Wählerschaft zu mobilisieren. Doch was ursprünglich als kreative Kampagne gedacht war, sorgt mitunter für Kopfschütteln. Manchmal scheint Wahlwerbung ein Schaulaufen der Skurrilitäten zu werden.

Beispiele liefert u.a. die „vegane“ Partei „V hoch 3“, die in einer Kampagne mit einem Pferdebild wirbt. Angeprangert wird damit der „Freispruch für den Chef der Pferdemetzgerei“. Auf einem anderen Plakat taucht der CDU-Vorsitzende auf: „Ein Merz im Februar wäre eine Beschleunigung des Klimawandels“, prangt es über dem Foto. Die Partei will „Tierversuche, Tiere im Zirkus und Jagd beenden“. Außerdem tritt sie für das bedingungslose Grundeinkommen ein, ist ihrer Website zu entnehmen.

Auch die Partei „die Basis“ sorgt für Erstaunen: In einem Social-Media-Beitrag sitzen drei affenartige, von künstlicher Intelligenz kreierte Geschöpfe in einem Auto. „Verbrennerverbot ist Rückschritt unseres Fortschritts“, steht da, etwas hölzern formuliert.

Nicht weniger bizarr geht die „CDU“ vor, die mit einem neu gewählten städtischen „Waldbeirat“ mittels eines KI-generierten Bildes wirbt. Würde man nachfragen, warum auf dem Plakat keine echte Menschen zu sehen seien, könnte es vielleicht lapidar heißen: „Wir wollten einfach mal schauen, ob es jemand merkt.“

„Verpacksmüll besteuern!“ – so fordert es die Partei „Die Grünen“. Na endlich, die unnötige Verpackung wird zur Rechenschaft gezogen. Moment – heißt es nicht „Verpackungsmüll“? Oder geht es hier nur darum, mit einer schlechten Wortkonstruktion Aufmerksamkeit zu erregen? Falls ja, dann bitte eine Sondersteuer auf dieses Plakat – wegen sprachlicher Umweltverschmutzung!

„Unterstütze meinen Wahlkampf mit einer Spende“, damit möchte ein „SPD“-Kandidat um die Gunst der Wählerschaft buhlen: „Ihr wisst, ich will in Berlin für Euch Politik machen“, teilt er mit. Das wirkt fast so, als würde man ein bisschen Pfand sammeln gehen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Politiker nicht noch mit einem Hut durch die Fußgängerzone zieht – wobei, das wäre wenigstens mal ein direkter Bürgerdialog.

Dieser Wahlkampf bleibt wohl in Erinnerung – wenn auch nicht unbedingt aus den richtigen Gründen. Ob skurrile Wahlwerbung ausreicht, um an der Wahlurne zu überzeugen, darf bezweifelt werden.













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