App gegen den Herztod – Ebern ist noch nicht dabei

Die Idee klingt einfach, die Umsetzung verspricht Leben zu retten: Wer in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, könnte künftig schneller Hilfe bekommen – nicht nur vom Rettungsdienst, sondern auch von professionellen Ersthelferinnen und Ersthelfern, die sich über eine Smartphone-App alarmieren lassen. Doch während Städte wie Nürnberg seit dem 1.10.25 die „Region der Lebensretter“-App [➚] eingeführt haben, zeigt ein Blick auf die Karte: Ebern gehört weiterhin zu den weißen Flecken. In der Region um Ebern ist das Problem wohl vielschichtig. Zum einen fehlen möglicherweise Helferinnen und Helfer, die sich in der App registrieren. Zum anderen ist das Krankenhaus Ebern von der Schließung bedroht – zum Jahresende soll es nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der Haßberg-Kliniken seine Türen schließen. Eine Petition [➚] versucht zwar, den Standort zu erhalten. Doch wenn die Klinik tatsächlich verschwindet, entsteht in der wohnortnahen Versorgung eine erhebliche Lücke. Für...

Stadt Ebern startet Online-Umfrage – letzte Ruhe am Losberg – warum die hohen Kosten?

Merzhausen, Naturfriedhof Usingen
Symbolbild (Ausschnitt, verändert): „Merzhausen, Naturfriedhof Usingen“, Karsten Ratzke , Lizenz: CC0 1.0 Universell, eingebettet via Wikimedia Commons


Die Stadt Ebern plant, am Losberg einen Naturfriedhof einzurichten und bittet ihre Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung. Mithilfe einer Online-Umfrage [➚] sollen die Meinungen und Bedürfnisse der Bevölkerung erfasst werden, um die Planungen entsprechend anzupassen.

Ein Arbeitskreis des Stadtrats hat ein Konzept für den „Waldfriedhof“ in einem ruhigen Waldgebiet am Losberg entwickelt. Das geplante Areal befindet sich etwa 500 Meter vom städtischen Freibad und in der Nähe des neuen Waldkindergartens. Auf rund 1,3 Hektar sind zunächst etwa 30 Grabbäume vorgesehen, die jeweils Platz für bis zu zwölf Urnengrabstellen bieten. Zusätzlich ist die Errichtung eines Aussegnungstreffpunktes sowie einiger Pkw-Stellplätze geplant. Ein Bereich für eine mögliche spätere Erweiterung des Friedhofs wird ebenfalls freigehalten.

Die Stadt betont die Bedeutung der Bürgerbeteiligung: „Ihre Teilnahme an dieser Umfrage hilft uns, den Bedarf und die Unterstützung in der Bevölkerung besser zu verstehen. Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die Fragen zu beantworten.“ Auf Basis der Umfrageergebnisse wird der Stadtrat eine Entscheidung treffen.

Die Gebühr für einen Urnengrabplatz wird voraussichtlich rund 1.600 Euro für eine Liegezeit von zehn Jahren betragen. Für eine Reservierung vor der eigentlichen Nutzung wird eine separate Gebühr erhoben. In der Umfrage werden die Bürgerinnen und Bürger unter anderem gefragt, ob sie Interesse daran haben, einen Urnengrabplatz im geplanten Naturfriedhof zu erwerben, und ob sie bereit wären, sich ehrenamtlich an der Pflege des Friedhofs zu beteiligen.

Der Begriff „Waldfriedhof“ wird im Zusammenhang mit dem Projekt nicht ganz korrekt verwendet. Es handelt sich um einen „Naturfriedhof“, auf dem ausschließlich Urnenbestattungen möglich sind, während Waldfriedhöfe auch Sargbestattungen erlauben. Ein besonderer Punkt ist, dass der Naturfriedhof separat kalkuliert wird, während für die anderen städtischen Friedhöfe eine gemeinsame Kostenberechnung erfolgt. Die Gründe für diese Abweichung sind bislang nicht ganz klar, ebenso wie die Höhe der Gebühr von etwa 1.600 Euro. Da in einem Naturfriedhof Urnen in einem Waldstück beigesetzt werden und aufwendige Pflege wie in herkömmlichen Friedhöfen entfällt, erscheint der Preis aus einer gewissen Perspektive fraglich.

Zudem wird die Umfrage vermutlich nicht auf den Servern der Stadt Ebern, sondern wohl auf denen des Landkreises Haßberge gehostet (vgl. URL), was Fragen hinsichtlich des Datenschutzes aufwerfen könnte. In Bezug auf die ehrenamtliche Mitarbeit stellt sich die Frage, ob städtische Aufgaben wirklich von Freiwilligen übernommen werden sollten, wie es in der Vergangenheit beim Bauhof gewünscht war.

Die Stadt Ebern ermutigt die Bevölkerung, an der Umfrage teilzunehmen, um den Bedarf und die Unterstützung für den Naturfriedhof zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die Entscheidungen des Stadtrats dienen.

Kommentare