In den kommenden Tagen erwartet Film- und Musikliebhaber ein besonderes Ereignis, das die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen lässt. Der Stummfilmklassiker „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ kehrt auf die Leinwand zurück, begleitet von einer eigens komponierten Live-Musik. Die Vorstellungen in Bad Königshofen und Kloster Banz versprechen ein cineastisches und klangliches Erlebnis der Extraklasse.
Am 18.3.25 verwandeln sich die Stadtsaal-Lichtspiele in Bad Königshofen in eine Zeitmaschine, die die Zuschauer ins Jahr 1922 zurückführt. Um 19:00 Uhr beginnt die Vorführung des expressionistischen Stummfilms, der als einer der ersten Horrorfilme der Filmgeschichte gilt. Der Höhepunkt der Veranstaltung ist die musikalische Untermalung durch die Künstler Udo Langer und Markus Spiethaler, die ihre eigens komponierte Filmmusik live darbieten.
Elf Tage später, am 29.3.25, folgt eine weitere Aufführung im Veranstaltungssaal des Klosters Banz bei Bad Staffelstein. Ab 18:30 Uhr wird der Kultfilm erneut zum Leben erweckt – diesmal vor der historischen Kulisse des ehemaligen Benediktinerklosters, das dem Abend eine ganz besondere Atmosphäre verleiht.
Die Premiere der neuen musikalischen Interpretation von „Nosferatu“ fand bereits im Herbst 2024 in Kronach und Trebgast statt. Udo Langer, Filmemacher, Komponist und Grafiker, sowie Markus Spiethaler, Musiker und Tontechniker, haben monatelang an der Musik gearbeitet. Sie experimentierten, probierten unterschiedliche Klangmuster aus und perfektionierten ihre Kompositionen bis ins kleinste Detail, um dem Film eine zeitgemäße, aber respektvolle akustische Begleitung zu geben.
Tickets für die Veranstaltungen [➚] in Bad Königshofen und Kloster Banz sind sowohl online als auch an der Abendkasse erhältlich. Die Veranstalter rechnen mit großem Interesse, denn die Kombination aus historischem Film und moderner Livemusik zieht Cineasten und Musikfreunde gleichermaßen an.
„Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ ist ein Meilenstein der Filmgeschichte. Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau brachte 1922 eine freie Adaption des Romans „Dracula“ von Bram Stoker auf die Leinwand – ohne offizielle Genehmigung, was später zu juristischen Auseinandersetzungen führte. Der Film erzählt die unheilvolle Geschichte des Vampirs Graf Orlok, der aus den Karpaten nach Wisborg zieht und dort Angst und Schrecken verbreitet.
Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Wismar und Lübeck statt. Die alten Salzspeicher der Hansestadt dienten als Kulisse für Orloks unheimliches Domizil. Die Innenaufnahmen wurden im Berliner Atelier Johannisthal gedreht. Visuell prägte der Film das Horrorgenre nachhaltig: Die expressionistische Lichtgestaltung, die bizarr verzerrten Kulissen und die eindringliche Darstellung des Vampirs gelten bis heute als stilbildend.
Die Aufführungen in Bad Königshofen und Kloster Banz sind eine seltene Gelegenheit, diesen Klassiker in einem neuen Licht zu erleben. Die Live-Musik verstärkt die ohnehin dichte Atmosphäre des Films und lässt das Publikum noch tiefer in die schaurige Welt von Nosferatu eintauchen. Ein kulturelles Highlight, das Filmgeschichte und zeitgenössische Kreativität auf einzigartige Weise verbindet.
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