Am 22.3.25 ist es wieder soweit: Weltweit werden in zahlreichen Städten für eine Stunde die Lichter ausgeschaltet. Auch Ebern beteiligt sich an der sogenannten „Earth Hour“, einer Umweltkampagne, die unter dem Motto „Licht aus. Stimme an. Für einen lebendigen Planeten“ steht. Ab 20:30 Uhr wird die Beleuchtung an markanten Gebäuden der Stadt abgeschaltet – darunter das Rathaus, die Stadtpfarrkirche, das Ämtergebäude und der Grauturm. Doch was steckt nun hinter dieser Aktion, und welche Auswirkungen hat sie?
Die „Earth Hour“ wurde erstmals 2007 vom „World Wide Fund for Nature“ (WWF) ins Leben gerufen. Seither hat sich die Aktion zu einem weltweiten Ereignis entwickelt, an dem Millionen Menschen und Tausende Städte teilnehmen. Das Ziel: ein Zeichen für den Klimaschutz setzen und Bewusstsein für den Energieverbrauch schaffen.
Für viele Befürworter ist die Abschaltung eine wichtige symbolische Geste, doch Zweifler an der Aktion halten die Maßnahme für Aktionismus ohne echte Wirkung auf den Klimaschutz. Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude in den Abendstunden ist ohnehin meist nicht von großer Bedeutung. Tatsächlich bleibt der Stromverbrauch in privaten Haushalten oder Industrieanlagen während der „Earth Hour“ nahezu unverändert.
Vielmehr werde durch die „Earth Hour“ ein negatives Bild von Elektrizität vermittelt – obwohl diese eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte darstellt. Die Einführung des elektrischen Lichts hat das Leben der Menschen revolutioniert. Kinder können auch nach Sonnenuntergang lernen, Menschen sind nicht mehr an das Tageslicht gebunden, und die allgemeine Lebensqualität hat sich erheblich verbessert. In Deutschland ist die Stromversorgung seit vielen Jahrzehnten flächendeckend gewährleistet, doch in vielen Teilen der Welt gibt es immer noch Regionen ohne zuverlässige Elektrizität.
Das Problem für das Klima ist nicht das elektrische Licht, sondern die Art der Stromerzeugung. CO₂-Emissionen entstehen nicht durch das Einschalten einer Lampe, sondern durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl. Wird Strom hingegen aus erneuerbaren Energien oder CO₂-speichernden Kraftwerken erzeugt, ist der Einfluss auf das Klima minimal. In diesem Zusammenhang erscheint es fragwürdig, warum eine Kampagne, die suggeriert, dass weniger Stromverbrauch automatisch besser für den Planeten sei, überhaupt notwendig ist.
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