Die unendliche Geschichte vom vertagten Naturfriedhof in Ebern

Die Idee klingt einfach und modern: Ein Friedhof inmitten der Natur, unter Bäumen statt Grabsteinen, schlicht und naturnah, ohne Pflegeaufwand, aber mit Würde. Doch in Ebern hat sich diese scheinbar unstrittige Vorstellung zu einem Paradebeispiel für kommunalpolitische Trägheit, interne Reibereien und eine Debatte mit erstaunlich langem Atem entwickelt. Seit 2014 wird um das Projekt eines Naturfriedhofs gerungen – und noch immer ist kein Ende abzusehen. Elf Jahre Diskussion – und kein Friedhof in Sicht Was mit einer Initiative des SPD-Stadtrats Werner Riegel im Jahr 2014 begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Der Stadtrat aus Albersdorf brachte damals die Idee eines Naturfriedhofs nahe dem idyllischen Käppele ins Spiel. Die Motivation: ein Begräbnisort, der dem Wunsch vieler Menschen nach einem schlichten, naturverbundenen Abschied gerecht wird. Doch der Boden am Käppele war lehmig – und damit für Urnenbestattungen ungeeignet. Die Diskussion ...

Internationaler Museumstag in Frensdorf: Malereien als Spiegel der Geschichte


Am Sonntag, 18.5.25, wird es für Kulturliebhaber und Geschichtsinteressierte wieder besonders spannend: Der „Internationale Museumstag“ steht vor der Tür – ein Tag, der Museen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt. Bundesweit, auch in Franken, öffnen zahlreiche Museen ihre Türen und präsentieren sich von ihrer lebendigsten und einladendsten Seite. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf exklusive Sonderführungen, kreative Mitmachangebote und Blicke hinter die Kulissen freuen.

Der Internationale Museumstag findet jedes Jahr am dritten Sonntag im Mai statt. Ziel ist es, die Bedeutung der Museen als kulturelle Gedächtnisse unserer Gesellschaft zu unterstreichen und einem breiten Publikum näherzubringen. Das Programm reicht von lokalem Handwerk bis hin zu internationalem Kunsthandwerk, von traditionellen Maltechniken bis zur Auseinandersetzung mit weltweiten Netzwerken. Ob kleine Heimatstube oder renommiertes Museum mit internationalem Ruf – überall entstehen an diesem Tag Räume für Begegnung und Erkenntnis. Viele Einrichtungen ermöglichen freien Eintritt oder bieten eigens konzipierte Führungen und Veranstaltungen an.

Ein ganz besonderes Highlight wartet im „Bauernmuseum Bamberger Land“ [➚] in Frensdorf. Hier dreht sich alles um die beeindruckenden Schablonen- und Wandmalereien, die einst viele Bauernhäuser im Bamberger Land zierten. Diese kunstvollen Verzierungen, oft voller symbolischer Bedeutung, spiegeln nicht nur ästhetische Vorlieben wider, sondern erzählen auch Geschichten über Glauben, Gesellschaft und ländliches Leben. Kostenlose Führungen – lediglich der Eintritt von 3,50 Euro ist zu zahlen – bieten jeweils um 14:00 und 15:00 Uhr spannende Einblicke in diese Kunstform.

In Nürnberg wiederum lädt das Germanische Nationalmuseum (GNM) [➚] zum Erkunden seiner beeindruckenden Sammlungen ein. Mit 1,3 Millionen Objekten ist es das größte kulturhistorische Museum im deutschsprachigen Raum. Hier wird der Internationale Museumstag besonders eindrucksvoll gefeiert: Besucher erwartet dort zum Beispiel eine Führung durch die Ausstellung Vernetzte Welten, die sich mit der Geschichte der Globalisierung auseinandersetzt. Die Schau zeigt, wie komplexe Netzwerke zwischen Menschen, Ländern und Kulturen über Jahrhunderte hinweg entstanden und bis heute wirken. Digitale Angebote ergänzen die Präsentation und schaffen zusätzliche Zugänge zur Thematik.

Das GNM beeindruckt mit einer thematischen Bandbreite, die ihresgleichen sucht: Von steinzeitlichen Werkzeugen über wissenschaftliche Instrumente bis hin zu Kunstwerken von Dürer, Altdorfer oder Rembrandt. Auch seltene Exponate wie der „Goldkegel von Ezelsdorf“, historische Musikinstrumente, Spielzeuge, textile Alltagsgegenstände oder Objekte aus der Apotheken- und Medizingeschichte gehören zum Repertoire. So entsteht ein umfassendes Bild vom kulturellen Erbe Mitteleuropas – anschaulich, greifbar und faszinierend.

Die Vielfalt der Angebote am 18.5.25 zeigt, wie unterschiedlich die Herangehensweisen in den einzelnen Einrichtungen sein können. Während im Eberner Heimatmuseum das alltägliche Leben vergangener Zeiten im Vordergrund steht, widmet man sich in Frensdorf der ländlichen Gestaltungskunst. In Nürnberg hingegen bietet das Germanische Nationalmuseum einen global-historischen Zugang und beleuchtet die Mechanismen kultureller Verflechtung und Entwicklung. Der Internationale Museumstag 2025 ist eine Einladung an alle: zum Staunen, zum Lernen und zur aktiven Auseinandersetzung mit dem, was unsere Gesellschaft geprägt hat und weiterhin prägt.

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