
Wer mit dem Smartphone unterwegs ist, erwartet selbstverständlich eine stabile Verbindung. Doch die Realität sieht mancherorts anders aus: Gespräche brechen ab, und Websites laden nicht oder nur sehr langsam. Besonders in ländlichen Gebieten – etwa in und um das Eberner Land – kommt es immer wieder zu solchen Situationen. Die Funkabdeckung schwankt, und regelmäßig ist in den sozialen Netzwerken von schwacher Netzabdeckung zu lesen. Die Mobilfunkverfügbarkeit bleibt ein Dauerthema, gerade dort, wo viele Menschen auf mobile Daten angewiesen sind, aber nicht überall optimalen Empfang haben.
Vom 26.5.25 bis zum 1.6.25 ruft die Bundesnetzagentur nun bundesweit zur Mobilfunk-Messwoche auf. Die Aktion steht unter dem Motto #checkdeinnetz [➚] und soll helfen, bislang unerkannte Schwachstellen in der Netzabdeckung systematisch zu erfassen. Mit der kostenlosen Funkloch-App „Breitbandmessung“, die für iOS und Android erhältlich ist, können Nutzerinnen und Nutzer selbst aktiv werden. Die Idee: Während das Smartphone ganz normal genutzt wird, sammelt die App im Hintergrund anonyme Daten über die Signalstärke des Mobilfunknetzes. Diese Daten fließen direkt in die Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur ein und dienen als Grundlage für die Verbesserung des Netzausbaus.
Gerade im Eberner Land ist die Teilnahme an der Messwoche besonders sinnvoll. Denn obwohl sich das Mobilfunknetz in den letzten Jahren insgesamt stark verbessert hat, gibt es weiterhin Lücken – insbesondere entlang der Bahnstrecke, auf Landstraßen oder in dünn besiedelten Gegenden. Dass ausgerechnet Regionen wie Ebern noch immer betroffen sind, zeigt, wie wichtig präzise Messungen vor Ort sind.
Die Messung ist einfach: App starten, Einwilligung geben, loslegen. Die Anwendung benötigt keine aktiven Eingaben, sondern läuft im Hintergrund mit. So wird die Netzqualität während der alltäglichen Nutzung – beim Spazierengehen, Pendeln, Radfahren oder im Auto – ganz nebenbei dokumentiert. Je mehr Menschen mitmachen, desto exakter wird das Bild der tatsächlichen Mobilfunkverfügbarkeit in Deutschland.
Anders als bei abstrakten Analysen durch Mobilfunkanbieter beruhen die Ergebnisse hier auf realen Nutzungserfahrungen. Jede Fahrt durch ein Funkloch, jede Unterbrechung auf einer Wanderroute liefert wertvolle Informationen. Und wer in der Stadt wohnt, kann ebenfalls beitragen – denn auch dort zeigen sich mitunter Versorgungslücken in bestimmten Gegenden.
Zum ersten Mal beteiligen sich alle Bundesländer an der Mobilfunk-Messwoche. Während in den Vorjahren einzelne Regionen den Anfang machten, ist die Aktion nun flächendeckend angelegt. Ziel ist ein deutschlandweites, differenziertes Bild der Mobilfunkversorgung – von den Ballungsräumen bis in die letzten Winkel des Landes. Denn obwohl die Netzinfrastruktur in Großstädten längst stabil ist, zeigen Erfahrungen in ländlichen Gebieten, dass die weißen Flecken noch nicht vollständig verschwunden sind.
Allein in Nordrhein-Westfalen wurden in den letzten Jahren über 20 Millionen Messpunkte von mehr als 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gesammelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse halfen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung zu ergreifen. Straßen, an denen regelmäßig das Netz abbrach, wurden nachgerüstet. Stationen wurden neu positioniert oder zusätzliche Antennen installiert. Die konkreten Messdaten machten sichtbar, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht – und nicht nur dort, wo theoretisch Versorgung vorhanden sein sollte.
Die Funkloch-App ist dabei nicht nur ein technisches Hilfsmittel, sondern ein Werkzeug der Bürgerbeteiligung. Sie ermöglicht es den Menschen, ihre alltäglichen Erfahrungen mit dem Mobilfunknetz in konkrete Daten umzuwandeln. Diese werden anonym gespeichert und fließen direkt in die Arbeit der Bundesnetzagentur ein. Anders als bei freiwilligen Meldungen per Hotline oder E-Mail entsteht auf diese Weise ein flächendeckendes und objektives Bild.
Neben Einzelteilnehmern sind auch Schulen, Unternehmen und Vereine eingeladen, sich an der Aktionswoche zu beteiligen. Besonders für Schulklassen oder Projektgruppen bietet sich hier die Möglichkeit, digitale Kompetenz mit praktischer Erfahrung zu verbinden. Wer seine Region aktiv unterstützen möchte, findet in der App ein unkompliziertes Werkzeug – und trägt dazu bei, dass das Eberner Land künftig besser ans digitale Netz angeschlossen wird.
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