Die unendliche Geschichte vom vertagten Naturfriedhof in Ebern

Die Idee klingt einfach und modern: Ein Friedhof inmitten der Natur, unter Bäumen statt Grabsteinen, schlicht und naturnah, ohne Pflegeaufwand, aber mit Würde. Doch in Ebern hat sich diese scheinbar unstrittige Vorstellung zu einem Paradebeispiel für kommunalpolitische Trägheit, interne Reibereien und eine Debatte mit erstaunlich langem Atem entwickelt. Seit 2014 wird um das Projekt eines Naturfriedhofs gerungen – und noch immer ist kein Ende abzusehen. Elf Jahre Diskussion – und kein Friedhof in Sicht Was mit einer Initiative des SPD-Stadtrats Werner Riegel im Jahr 2014 begann, hat sich über die Jahre hinweg zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Der Stadtrat aus Albersdorf brachte damals die Idee eines Naturfriedhofs nahe dem idyllischen Käppele ins Spiel. Die Motivation: ein Begräbnisort, der dem Wunsch vieler Menschen nach einem schlichten, naturverbundenen Abschied gerecht wird. Doch der Boden am Käppele war lehmig – und damit für Urnenbestattungen ungeeignet. Die Diskussion ...

Mehr Fachärzte, weniger Krankenhaus: Ebern vor unumkehrbarem Wandel


Im Zuge einer umfassenden Umstrukturierung der Gesundheitsdienstleistungen innerhalb des Landkreises Haßberge bekommt die Stadt Ebern in einigen Monaten eine neue frauenärztliche Praxis im Gebäude der dortigen Klinik. Denn die Gynäkologie des MVZ Eltmann wird nach Ebern verlagert. Damit wird zwar das medizinische Angebot in Ebern gestärkt, zugleich aber der Umbau des Eberner Krankenhauses zu einem Zentrum für ambulante Facharztversorgung weiter vorangetrieben – und der Rückbau der stationären Versorgung faktisch unumkehrbar gemacht.

Einzug der Gynäkologie ins Erdgeschoss des Eberner Krankenhauses

Die MVZ-Praxis für Gynäkologie mit den Fachärzten Manana Aladashvili und Dr. Ulrich Wagner wird Ende Juli 2025 in Eltmann geschlossen und dann im Erdgeschoss der Eberner Klinik ihren neuen Sitz haben. Dort werden derzeit die Räumlichkeiten für den Praxisbetrieb vorbereitet. Das bestätigten die Haßberg-Kliniken in einer offiziellen Pressemitteilung. Der Umzug ist Teil einer gezielten Neuausrichtung: „Die Facharztpraxen des MVZ werden künftig alle in Haßfurt und Ebern konzentriert“, heißt es seitens des Trägers.

Mit dem Einzug der Gynäkologie erhält Ebern eine zweite frauenärztliche Praxis. Nach dem Verlust der stationären Chirurgie im Jahr 2021 hatte sich bereits abgezeichnet, dass die Eberner Klinik in ihrer bisherigen Struktur nicht erhalten bleibt. Die aktuelle Entwicklung festigt diese Tendenz: Der Wandel hin zu einem Facharztzentrum schreitet weiter voran – während der internistische Bereich als letzte stationäre Einheit derzeit noch besteht.

Facharztzentrum statt Vollklinik: kalter Strukturwandel in Ebern

Schon seit Längerem wird seitens des Landkreises Haßberge daran gearbeitet, das Eberner Krankenhaus auf die ambulante Versorgung auszurichten. Der neue Standort des MVZ Gynäkologie ist ein weiterer Baustein dieser Umstrukturierung. Die Lage im barrierefreien Erdgeschoss mit vorhandener medizinischer Infrastruktur schafft dafür gute Voraussetzungen.

Der Wechsel der Gynäkologie von Eltmann nach Ebern erfolgt im Rahmen eines landkreisweiten Konzentrationsprozesses. Bereits Mitte März 2025 wurde das MVZ für Unfall- und Chirurgische Medizin in Eltmann geschlossen. Auch das MVZ in Hofheim (Ufr.) musste bereits Einschnitte hinnehmen. Der Rückzug aus Eltmann ist damit weitgehend vollzogen.

Voraussichtlich ab August 2025 wird das bisherige Leistungsangebot aus Eltmann in Ebern fortgeführt – darunter Schwangerschaftsvorsorge, gynäkologische Krebsvorsorge, moderne Ultraschalldiagnostik, Beratungen bei Kinderwunsch sowie Behandlungen hormoneller Beschwerden im Wechseljahresalter. Auch individuelle Gesundheitsleistungen wie 3D-Ultraschall, NIPT-Bluttests zur genetischen Früherkennung oder diagnostische Verfahren zur Infektionsabklärung werden weiterhin angeboten.

MVZ Ebern-Haßfurt GmbH: Konzentration auf zwei Zentren

Die MVZ Ebern-Haßfurt GmbH – ein Tochterunternehmen der Haßberg-Kliniken – verantwortet einen großen Teil der ambulanten fachärztlichen Versorgung im Landkreis. In enger Abstimmung mit dem Kommunalunternehmen betreibt sie die beiden zentralen MVZ-Standorte in Haßfurt und Ebern. Ziel ist eine langfristig stabile, wirtschaftlich tragfähige und medizinisch hochwertige Versorgung in der Region.

Für Ebern bedeutet der Umzug der Gynäkologie zwar eine Stärkung der ambulanten Versorgung, aber auch eine klare Weichenstellung. Die Stadt, die im Jahr 2021 ihre stationäre Chirurgie verlor, wird zunehmend zum Zentrum ambulanter Medizin – während klassische Krankenhausstrukturen weiter zurückgebaut werden.

Kommentare