Petition zur Rettung der Haßberg-Klinik Ebern

Die „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben“ in Bayern hat in einer Pressemitteilung die geplante Schließung des Krankenhauses Ebern zum Jahresende 2025 heftig kritisiert. Mit einer neuen Petition [➚] „Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern und Wiedereröffnung der stationären Chirurgie“ verleiht die Aktionsgruppe ihren Forderungen jetzt Nachdruck: Schließen Sie nicht die Haßberg-Klinik Ebern. Machen Sie die Region Ebern nicht zu einer Gesundheitsregion 3. Klasse. Entwickeln Sie die Haßberg-Klinik Ebern wieder zu einem standortsicheren Allgemeinkrankenhaus mit Innerer Medizin, Chirurgie und stationärer Basisnotfallversorgung nach den Vorgaben der Krankenhausreform (KHVVG). Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.: „Mit dieser Petition gehen wir über den Status quo der Haßberg-Klinik Ebern deutlich hinaus. 7.995 Einwohner/innen sollen wieder langfristigen Zugang zu einem Allgemeinkrankenhaus einschließlich akutstationärer klinischer Notfallversorgung binnen 30 Fahrzeitminuten haben. Das kann im Ern...

Petition gestartet: Sperrung der B 279 sorgt für Frust in Reckendorf und Umgebung


Seit dem Sommer 2024 herrscht in Reckendorf Ausnahmezustand. Der Ort ist durch die Sperrung der Bundesstraße 279 zum Schauplatz eines verkehrstechnischen Dauerproblems geworden. Was zunächst wie eine zeitlich überschaubare Maßnahme zur Sanierung der Kanalisation erschien, hat sich inzwischen zu einer Dauerbaustelle mit weitreichenden Folgen für die Region entwickelt. Die Straße, die einst als direkte Verbindung zwischen Bamberg und Fulda diente, ist nun Mittelpunkt hitziger Diskussionen, wachsender Frustration und einer immer lauter werdenden öffentlichen Kritik.

Stillstand auf der Durchfahrt

Seit dem 5.8.24 ist die B 279 in Reckendorf komplett gesperrt. Der Grund: umfangreiche Bauarbeiten im Ortskern. Die Kanalisation muss erneuert werden, im Anschluss soll die Straße neu asphaltiert werden. Eigentlich war geplant, die Baumaßnahme bis Ende November 2025 abzuschließen. Doch der Zeitplan ist offenbar nicht zu halten. Mittlerweile ist bekannt, dass die Sperrung bis ins Jahr 2027 andauern soll. Das bedeutet für Anwohner, Pendler und Einsatzkräfte mehrere Jahre der Unsicherheit, Umwege und Umplanungen.

Eine stark frequentierte Ausweichstrecke führt nun über Ebern und Gleusdorf zur B 4 im Itzgrund. Diese Route bedeutet (von Reckendorf aus gerechnet) nicht nur einen erheblichen Umweg – statt knapp vier Kilometern zwischen Reckendorf und Baunach werden nun mindestens 24 Kilometer fällig (Route über Kottendorf und Lußberg) – sie sorgt auch in bisher ruhigen Gemeinden für Dauerverkehr. Besonders Gleusdorf trifft es hart. Der kleine Ort liegt an der Verbindung von Ebern zur B 4 und wird mittlerweile von einem doppelten Verkehrsaufkommen belastet. Einerseits kommen Fahrzeuge aus dem Süden über die Umleitung der B 279, andererseits kommt auch der Verkehr aus Richtung Norden, der nach alternativen Wegen sucht.

Überlastete Nebenstrecken und mangelnde Konzepte

Die erhöhte Belastung durch den Verkehr bleibt nicht ohne Folgen. In Gleusdorf, aber auch in umliegenden Orten, machen sich Anwohner Luft über die chaotischen Zustände. Neben den Lärm- und Umweltbelastungen durch das steigende Verkehrsaufkommen kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Denn nicht alle Verkehrsteilnehmer halten sich an die Umleitungsregelungen. Immer wieder berichten Anwohner aus Reckendorf von Fahrzeugen, die trotz der Sperrung über die aufgerissene B 279 durch das Dorf fahren. Die Polizei hat inzwischen angekündigt, in der Region verstärkt zu kontrollieren und auch Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen.

Die alternative Ausweichstrecke über Mürsbach fiel ebenfalls zeitweise aus. Dort wird der Ortskern saniert, wodurch eine weitere Ausweichroute blockiert war. So bleibt für viele Autofahrer oft nur die Route über den Landsbach und Gleusdorf – eine Strecke, die ursprünglich nicht für diese Mengen an Fahrzeugen konzipiert war. Die Verkehrsplanung scheint in den Augen vieler Betroffener unzureichend.

Alltag im Ausnahmezustand

Die Auswirkungen der Sperrung reichen weit über den motorisierten Individualverkehr hinaus. Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist betroffen. Zwar wurde angekündigt, dass Busse durch die Baustelle fahren dürfen, doch auch hier kommt es immer wieder zu Diskussionen. Ob Linienbusse tatsächlich passieren dürfen, soll teils unklar sein. Auch Lieferanten und Versorgungsdienste stehen vor dem Problem, keine zuverlässige Zufahrt zu haben. Hinzu kommt die Sorge von Rettungsdiensten, die über mangelnde Informationen zur aktuellen Verkehrsführung klagen. Im Ernstfall kann der Verlust wertvoller Zeit dramatische Folgen haben.

Viele Anwohner sehen sich in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. In sozialen Medien machen zahlreiche Bürger ihrem Ärger Luft. Immer wieder tauchen Beschwerden über schlecht abgestimmte Ampelschaltungen, nicht ausreichende Beschilderung und fehlende Informationen auf. Besonders kritisch sehen viele die Tatsache, dass auf der Großbaustelle teilweise tagelang keine Arbeiter zu sehen seien. Der Eindruck: Es geht nicht wirklich voran. Einige Nutzer in den sozialen Medien spekulieren gar, dass bei der Organisation der Baustelle grundlegende Fehler gemacht worden seien könnten.

Wachsende Unzufriedenheit und Forderung nach Lösungen

Die Kritik bleibt nicht auf Online-Kommentare beschränkt. Inzwischen haben Bürger eine Petition [➚] auf der Plattform „Change.org“ gestartet. Die Forderung: Schluss mit der jahrelangen Vollsperrung, stattdessen soll eine einseitige Verkehrsführung mit Ampelregelung eingerichtet werden. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass eine solche Regelung an vielen anderen Baustellen erfolgreich funktioniere. Sie fordern eine kurzfristig umsetzbare Lösung, die sowohl den Anwohnern als auch den Pendlern gerecht wird. Zudem verlangen sie eine transparente Kommunikation über Baufortschritt und Zeitplan sowie eine bessere Beschilderung und Navi-Integration der Umleitungsstrecke.

Bereits seit Jahren wird über den Bau einer Umgehungsstraße für Reckendorf diskutiert – bisher allerdings ohne Ergebnis. Dass es diese Umgehungsstraße nicht gibt, kann nun als ein entscheidender Faktor für die angespannte Lage angesehen werden. Besonders schwer wiegt für viele, dass der Verkehr durch die Sperrung der B 279 nicht nur auf offiziellen Umleitungsstrecken verläuft. Immer wieder würden Autofahrer versuchen, sich alternative Wege zu suchen. Dabei kommt es nicht selten zu unübersichtlichen Situationen auf Feldwegen oder kleinen Landstraßen, die nicht für das erhöhte Verkehrsaufkommen ausgelegt sind. In Kommentaren ist sogar die Rede von Schotterwegen, die als Ausweichstrecken genutzt werden – ein Zustand, der nicht nur für Fahrzeuge, sondern auch für Anwohner gefährlich werden kann.

In Reckendorf ist die Situation vor Ort angespannt. Der Baulärm, der Staub, die Sperrungen – das alles beeinträchtigt den Alltag der Bewohner massiv. Hinzu kommt die Unsicherheit darüber, wie lange die Einschränkungen noch andauern werden. Die wiederholte Verlängerung der Bauzeit sorgt für zunehmendes Misstrauen. Manche fragen sich bereits, ob die Straße überhaupt wie angekündigt im Jahr 2027 wieder freigegeben wird.

Währenddessen geraten auch wirtschaftliche Aspekte in den Fokus. Betriebe in und um Reckendorf klagen über Umsatzrückgänge, weil Kunden die Region meiden. Auch Pendler berichten von deutlich höheren Fahrtkosten und enormem Zeitverlust auf dem Weg zur Arbeit. Besonders in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz diskutiert werden, stößt der tägliche Umweg vielen sauer auf.

Forderungen nach Entlastung und Planungssicherheit

Viele der Betroffenen sind sich einig: So wie jetzt kann es nicht weitergehen. Die Petition zeigt, dass die Bürger nicht nur Kritik üben, sondern auch konkrete Vorschläge einbringen. Abschnittsweise Sperrungen statt Komplettschließung, Ampelregelungen, frühzeitige Verkehrsführung für Lkw – all das wären Maßnahmen, die eine gewisse Entlastung bringen könnten. Gleichzeitig wird aber auch deutlich: Eine nachhaltige Lösung kann es nur geben, wenn die strukturellen Schwächen der Verkehrsanbindung rund um Reckendorf grundlegend überdacht werden.

Kommentare