Eine Weihnachtsgeschichte

Es gibt diese Abende im Dezember, an denen ich den Laptop zuklappe, mir die Mütze etwas tiefer ziehe und noch eine Runde durch die Stadt gehe. Nicht, weil ich etwas Bestimmtes vorhabe, sondern weil der Dezember dazu einlädt, langsamer zu werden und genauer hinzuschauen. In diesem Jahr führen mich diese Wege immer wieder nach Ebern, eine Kleinstadt in Ostunterfranken, die sich im Advent von einer besonders stillen Seite zeigt. Vielleicht liegt es am Licht, vielleicht an der Kälte, vielleicht auch daran, dass man in dieser Zeit offener für Zwischentöne wird. Der Stadtkern wirkt noch immer mittelalterlich, und das nicht als aufgesetzte Kulisse, sondern als gewachsene Realität. Die Gassen verlaufen nicht schnurgerade, sondern folgen Linien, die lange vor Navigationsapps und Stadtplanung entstanden sind. Man merkt schnell, dass hier Geschichte nicht ausgestellt wird, sondern einfach da ist. Zwischen Fachwerkhäusern und alten Mauern hängt Weihnachtsbeleuchtung, zurückhaltend und warm,...

Klinische Zukunft in Ebern verlangt Erklärungen: dringender Appell an die Kreisräte des Landkreises Haßberge


Pressemitteilung der „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“: Die Aktionsgruppe ist bestürzt über die mangelnde Bereitschaft der Kreisräte des Landkreises Haßberge, zur angestrebten Schließung der Haßberg-Klinik Ebern Stellung zu beziehen.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.:

„Drei Antworten von 48 angeschriebenen Kreisräten zeigen ein offensichtliches Desinteresse der Kreisräte gegenüber den berechtigten Sorgen ihrer anvertrauten Bürgerinnen und Bürger. Wirtschaftliche Defizite, wie im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern erläutert, dürfen nicht über die Schließung wohnortnaher lebensrettender klinischer Strukturen entscheiden. Vorrang hat Art. 51 der bayerischen Landkreisordnung, der den Landkreis zum Betrieb wohnortnaher Krankenhäuser verpflichtet …“

Die „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ erklärt eindringlich:

1. Kein MVZ ersetzt bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen ein wohnortnahes Allgemeinkrankenhaus einschließlich klinischer Notfallversorgung binnen 30 Fahrzeitminuten. Im Zweifelsfall entscheidet dies über Leben und Tod.

2. Die ergänzende Kurzzeitpflege ist offenbar noch nicht vertraglich gesichert. Als externe BRK-Einrichtung entzieht sie sich jeglicher Verfügungsgewalt des Landkreis Haßberge und kann im Fall wirtschaftlicher Defizite jederzeit wieder geschlossen werden. Dann aber stehen die Klinikstationen leer.

3. Es wurde offenbar nie versucht, einen alternativen Klinikträger zu finden, der den bedarfsnotwendigen Klinikstandort weiter betreibt. Wir verweisen hier auf das erfolgreiche Klinikmodell des Bürgerspitals Wertheim. Das insolvente und kurzzeitig geschlossene BRK-Krankenhaus wurde nach großartigem Engagement der Stadt Wertheim unter neuer Trägerschaft wieder eröffnet. Wer 7.995 Einwohnern/-innen die wohnortnahe klinische Versorgung einschließlich Notfallversorgung binnen 30 Fahrzeitminuten verweigert, der muss erklären, warum diese Alternative nie in Erwägung gezogen wurde.

4. Wer die wohnortnahe klinische Versorgung einschließlich Notfallversorgung binnen 30 Fahrzeitminuten verweigert, der muss auch erklären, auf welche Weise lebensrettende klinische Behandlungen alternativ gewährleistet werden können – und zwar zeitnah.

Wir fordern alle Kreisräte auf, zur Petition „Erhalt der Haßberg-Klinik Ebern und Wiedereröffnung der stationären Chirurgie“ [➚] ihre Zustimmung oder Ablehnung schriftlich zu erklären und auch zu begründen.

Himmelkron, 9.9.25, Pressemitteilung [➚] der „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“

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